Rauschend schleichen sich die Gitarren an, der Bass guckt hinter dem Baum hervor. Dann rocken sie gemeinsam los. Scheinbar von Außerirdischen erzeugte Hintergrundgeräusche erzeugen eine mysteriöse Atmosphäre, während die Rockriffs mit einzelnem Kreischen repetitiv Trance erzeugen. Für ein paar Momente in dem achtminütigen Opener bollert die Doublebass los, doch die subtile Aggression entlädt sich später deutlicher.
Ruppige Vocals kommen in den nächsten Songs mehr zum Zug, und da es sich laut Übersetzungsprogramm bei „Vihreä Liekki“ um eine „grüne Flamme“ handelt, klingen die Leadmelodien, als ob sie aus einem Film mit Cowboys und Aliens kommen.
Düstere Klang-Landschaften werden aufgebaut, doch verändern sich die Riff-Harmonien im weiteren Verlauf kaum, was den Hörer entweder vollkommen versinken lässt oder gerade deshalb aufweckt.
Im Schlusstrack wirkt der böse Black Metal am stärksten, wenngleich die Spielereien mit Rückkopplungen zunächst an eine Laienband aus dem Nachbarkeller erinnern. Oldschool rattert der Sound jedoch prima durch die Boxen und die Kosmologen faden langsam aus.
Während die Finnen sich psychedelischen Universumsthemen annehmen, gehen die Norweger von ANGST SKVRADRON konsequenter den Aliens auf die Spur.
„Luonnon Harmonia“ könnte auch als ein langes Stück gesehen werden, da die Abwechslung ein wenig auf der Strecke bleibt. Nicht zu dunkel, nicht zu brutal gestalten die zwei Nordlichter eine nette Psycho-Stimmung, doch für eine längere Spielzeit müssten sie sich noch ein bisschen mehr einfallen lassen.
Zwei Typen in Finnland trinken ein Bier und machen metallische Musik. So weit, so gewöhnlich. Dass sie in der Landessprache singen, ist auch nicht unüblich, bringt jedoch immer wieder einen gewissen Exotenfaktor mit hinein. Da die fünf Songs auf "Luonnon Harmonia Ja Vihreä Liekki" nicht einmal eine halbe Stunde dauern, könnte man auch EP dazu sagen, doch offiziell ist es ein Album. Wie auch immer.
Manuel
"Größtenteils harmlos."