Stil (Spielzeit): Black Metal (48:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Regain Records (15.10.2007)
Bewertung: Klasse (8/10)
Link: http://www.endstille.com
Krieg ist eine wahnsinnig tolle Sache; wenn man nicht dabei ist. Jedenfalls scheinen das auch die Norddeutschen von ENDSTILLE zu meinen und behandeln auf ihrem aktuellsten Album wenig überraschend und wie selbstverständlich mal wieder den selbigen. Wirklich wundern sollte das niemanden mehr, und selbst der letzte Pazifist muss zugeben, dass das Thema akustisch, atmosphärisch und stilistisch gut gewählt ist.
Ein tobender Sturm aus Prügeln zieht donnernd durch den mit Rauch gefüllten Himmel über ein "Endstilles Reich". Die Gitarren drehen sich in ewig-gleichen, hypnotisierenden Akkorden, das Schlagzeug klingt nach Schlagzeug und nicht nach einem Computer. Eine kühle Schönheit steigt langsam durch die Kakophonie, die Musik wirkt betäubend und verführend, aber trotz genauem Hinhören kann ich den Grund nicht erklären.
Die Stimme krächzt amtlich und routiniert, besticht aber nicht durch außerordentliche Kunststücke. Aber wer hätte das auch erwartet? Der Druck gleicht dem Feuer eines Schlachtschiffes und in den zehn Stücken wird weder für Tiere noch für Keyboards, Trigger, Experimente, Kinder oder Schnörkel gebremst. Das Kielwasser - Obacht: Spitzenwortspiel! - schmeckt bitter, schwarz und ungesund; also alles so wie es sein sollte.
Wer flotten, simplen und rohen Black Metal auf hohem Niveau noch nie mochte wird dieses Album hassen. Viel mehr gibt es auch kaum über dieses Kriegsgerümpel zu verlieren. Kalt, böse und hässlich: Die Firma dankt!