Eine ruhige Einführung in die über einstündige Weg-Suche lädt ein zum Mitrocken, wenn recht bald der Frontmann ruft „Hey people, stay with us!“. Und diesem Aufruf darf man gerne folgen. Ob in treibendem Thrash oder lockerem Herumgrooven, die Bierlaune steigt recht schnell.
Variables Tempo, warmer Sound und eine rotzige Grundstimmung lassen die Haare fliegen und die Fäuste in den Himmel recken. Mit hübschen Melodien im Gepäck ist die Nähe zum klassischen Heavy Metal nicht abzustreiten.
Auch der Bass darf seine Künste vorführen, wie es in „We Are The League“ geschieht, und die Vocals passen harmonisch oder aggressiver geschrien zur jeweiligen Songphase. Sympathisch meldet sich hier Lars zu Wort, der ehemalige Bassist der Truppe, indem er Mastermind Freddy dafür dankt, dass er die Band am Leben hält. Ebenso sagt Jogi, der Gründungsgitarrist, ein paar nette Worte.
Als langes Epos in der Mitte erinnert „Alone In The Dark“ an den Heavy Metal der Achtziger, während danach der Dreschflegel wieder stärker beansprucht wird. Auch solistische Ausflüge bekommen ihre Zeit, sowie deftiges Riffing, das aber kaum die Grenze der dissonanten Bösartigkeit überschreitet.
Martialisches Gruppenbrüllen zu netten Leads ist beim „Monster“ möglich und das aggressive „Out Of Hell“ bietet die Möglichkeit eines Moshpits an. Dabei darf man innerhalb der achteinhalb Minuten jedoch auch kopfnickend auf der Harley cruisen.
Bei der Gesamtlänge hätte man für meinen Geschmack die Epik kürzen können und dafür das Prügelkommando stellenweise mehr heraushängen lassen dürfen. Grundsätzlich halten die Süddeutschen die Keule der Tradition hoch. Trotz moderner Produktion klingt es alles in allem gemütlich alt und Nostalgiker können sich die Scheibe gönnen.
Geschrieben von Manuel Samstag, 12 Dezember 2015 08:54
Necronomicon – Pathfinder… Between Heaven And Hell
Aus dem südwestlichen Dreiländereck Deutschlands kommend, rocken seit unglaublichen 29 Jahren die Jungs von NECRONOMICON durch die Welt. Nach Querelen und einer Pause in den Neunzigern wurden die Instrumente wieder in die Hand genommen (die Thrasher-Gemeinde dankte es ihnen), so dass das mittlerweile achte Album an den Start geht.
Manuel
"Größtenteils harmlos."