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ISRATHOUM haben schon eine längere Reise hinter sich - zeitlich und örtlich betrachtet. Anfang der Neunziger gründen sie sich in Portugal, da anscheinend das warme Klima nicht von der Komposition kühler Düstermusik abhält. Nach zwei Namensänderungen, Besetzungswechseln und einem Umzug nach Rotterdam in den Niederlanden, kommt dann erst der Stein wirklich ins Rollen. Durch diese Umstände gibt es noch keine überlange Diskographie, denn „Monument Of Brimstone" ist erst das zweite Vollwerk der Schwarzwürste, was nun re-released wird, da sie nach der Veröffentlichung mit ihrem eigenen Label „S.A.R.S. Productions" einen größeren Vertrag an Land ziehen konnten.
Rauschen, donnern, piepen, ganz leise Gesänge, so fängt es an. Und dann kommt die Höllentour.
Wie die Motorsäge von Nocturno Culto schreddert sich der kalte Sound durch die Epidermis. Anfangs fast im Chaos versinkend, lösen sich bald besser die Rhythmen aus dem Dickicht des verzerrten Klangbilds. Bei einigen hübschen Melodien kommen mir MÖRKER in den Sinn, doch das Geifern von Israth bringt doch einen Schwung mehr an ruppiger Aggressivität mit hinein.
Zu den norwegisch-naturalen Klängen gesellen sich kleine symphonische Abschnitte und emotionales Grölen, die das ganze auflockern und melancholische Noten einfließen lassen. In „Christ Null And Void" kann man sehr schön die Bassläufe verfolgen, die öfter mal ein wenig mehr Gewicht bekommen, als es sonst üblich ist. Damit binden sie sich sehr gut ein in das skandinavische Blutanrühren.
Zur „Soul Funeral" klimpert Agramon mit den Wimpern bzw. mit dem Klavier und Israth singt klagend clean sein Lied. Mehrstimmig wird es dann in „The Slanderer", so dass die Traditionen von Ihsahns alter Truppe aufleuchten, die sich in den symphonischen Teppichen auch immer wieder äußern.
„Fire, Deliverance" wandert in akustischem Gewand, mit Sprechgesang und folkloristisch angehaucht mit Flötenspiel an der Nordsee entlang. Traurig tänzerisch klingen die Lautmalereien nach der Einsamkeit des unendlichen Ozeans mit einem dunklen Wald im Rücken, und an einem kleinen Feuer sitzt der schwarz gewandete Grübler.
Dafür erfährt man zum Abschluss nochmals einen Dämpfer des Nachdenkens, indem die Stichsäge kreischend und hackend ein feines Gemetzel anrichtet, was schließlich im streicherischen Inferno untergeht.
Rockigere Elemente, die vielleicht mit neueren SATYRICON vergleichbar wären, sowie orchestrales der Marke EMPEROR werden hier gemischt mit folkloristischen Zügen und einem Schuss Progressivität á la früher BORKNAGAR. „Monument Of Brimstone" ist eine schmackhafte Scheibe Schwarzwurst, die mit einer gesunden Abwechslung von Einflüssen zu einem würzigen Gemisch verarbeitet wurde. Mit einem bisschen Offenheit: Lasst es euch schmecken.
Stil (Spielzeit): Black Metal (45:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Spikefarm Rec./Soulfood (29.05.09)
Bewertung: 8/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."