Eine kompromisslose, schroffe Produktion, kalter Sound und flirrende, melancholische Gitarrenriffs (Anspieltipp: "Mästarens resa i mörket") versetzen den Hörer gedanklich unmittelbar in die Einsamkeit der skandinavischen Wildnis. Dass das Duo von MURG sowohl um seine Identität als auch um die Songtexte ein Geheimnis macht, ist mittlerweile ja fast schon genretypische Masche. Eines erreicht die Band damit jedoch zweifellos: Die Musik rückt unweigerlich noch mehr in den Mittelpunkt.
Inhaltlich, soviel lassen zumindest die Songtitel erahnen, besingen MURG mit ihren harschen und wütenden Screams Trauer, Dunkelheit, Natur. Kein unbedingt neues Konzept, dafür aber authentisch. Bei reichlich Raserei und Blastbeats ("Sorgeblot i gångarna") nimmt sich das Album aber immer auch seine gemäßigt-eingängigen, fast schon harmonischen Auszeiten, wie beispielsweise beim stimmungsvollen Intro von "Djupt ner, där frosten inte biter", dem durchdringenden "Den siste i brödraskapet" oder dem melodischen Ohrwurm-Riff, das im Zentrum von "Törstens kval" steht.
"Gudatall" stellt zum Jahresende noch einmal ein echtes schwarzmetallisches Highlight dar. Wer Innovation erwartet, wird allerdings mit dem Album kaum glücklich werden. Für diejenigen, die etwas für nostalgisch-anachronistischen Black Metal mit epischem Touch übrig haben, hält das Zweitwerk von MURG hingegen berauschende Klänge bereit.