Derhead - Via EP

Derhead - Via EP
    (Avantgarde) Black Metal

    Label: Via Nocturna
    VÖ: 30. November 2016
    Bewertung:6/10

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DERHEAD sind mir neu. Gut, dass die Italiener jetzt mit „Via“ eine neue EP samt Backkatalog veröffentlichen – insgesamt macht das drei neue Songs und zwei Demos á drei Stücke. Mir hätten die neuen Stücke allerdings gereicht.

Das neue Material ist stark: Rasender Black Metal, dem das Label „Avantgarde“ anhaftet. Ja, besonders oldschool klingt das tatsächlich nicht, aber das Wort Avantgarde empfinde ich ein wenig übertrieben. Aber egal wie man es nennt: DERHEAD liefern hier eine intensive, finstere Mischung ab.

Raserei, selten gebremst durch ruhigere, nicht minder bedrohliche Passagen. Die hervorstechendsten Merkmale sind zum einen, dass DERHEAD selten genretypisch flirrende Gitarrenläufe spielen, sondern auf dissonante Einzeltöne setzen. Melodien ja, aber so, als kämen sie aus den tiefsten Niederhöllen. Zum anderen ist da der Gesang, der ebenfalls vom typischen Gekeife Abstand nimmt. Es überlagern sich eine heisere hohe und eine bedrohlich tiefe Stimme. Das kommt der Stimme des Gehörnten schon ziemlich nahe, ein sehr stimmiger Effekt.

Auf die Demos hätte ich jedoch verzichten können. Ich bin kein Fan von solchen Zusammenstellungen, und bei DERHEAD merke ich wieder, warum. Das Niveau der Songs ist eben doch ein anderes – beim 2013er Demo und vor allem bei den drei Stücken von 2003. Auch der Sound ist anders, vor allem das unfassbar künstlich und maschinell schnell ratternde Schlagzeug vergällt mir die Stücke.

Also eine Empfehlung mit Abstrichen: Auf „Via“ gibt es drei sehr starke Songs, für die allein sich die Anschaffung schon lohnt. Die Demos zeigen eine Band auf der Suche nach ihrem Sound. Wer das spannend findet, sollte erst recht zuschlagen – die CD ist auf 500 Stück limitiert und hier erhältlich.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...