Akroma - Apocalypse [Requiem] Tipp

Akroma - Apocalypse [Requiem]
    Symphonic Black Metal

    Label: FANTAI'ZIC
    VÖ: 12.05.2017
    Bewertung:8/10


„AKROMA veröffentlichen ein ultimatives Werk, welches Ängste und Sünden unserer Welt vor der Kulisse der Offenbarung des Johannes / Apokalypse aufzeigt. Ungesundes Requiem einer quälenden Erde, majestätische Verlagerung zwischen himmlischen Atmosphären und überschwemmender Gewalt. Licht wird überschattet. Es ist fast unmöglich, dem engelgleichen lateinischen Gesang gleichgültig zu bleiben, der dich fesselt wie eine zärtliche Hand für eine sinnliche Liebkosung, bevor dich Klingen durchdringen, wenn Brutalität zurückkehrt mit arroganten und zerstörenden Schreien... Deine einzige Wahl ist es, mit deinem ganzen Körper und deiner ganzen Seele in dieses Universum zu tauchen oder für immer verdammt zu sein.“

Promo-Texte von Black Metal-Alben klingen meistens eher kitschig, brutal und abschreckend, doch bei AKROMAs neuestem Album „Apocalypse [Requiem]“ lohnt es sich wirklich, einmal reinzuhören und die Platte liebzugewinnen.
Auch wenn der Promo-Text zunächst ein wenig over-the-top zu sein scheint, trifft er die Gefühlswelt AKROMAs perfekt. Lieblicher Soprangesang kontrastiert mit dreckigen Black Metal-Gesang und schafft somit zwei Gegenwelten, die sich auf atmosphärische Weise bekriegen. Dabei sollte man beim Hören die Scheibe als ein Gesamtwerk betrachten, die Einteilung in einzelne Lieder ist dabei fast schon unnötig.

Eine Stimme - drei Charaktere 

Für Black Metal ist die Aufnahmequalität erschreckend gut. Die Sänger sowie die recht bildhafte Riffgestaltung – nicht zu vergessen die Meisterleistung des spitzenklassen Schlagzeugers Dirk Verbeuren von MEGADETH – kommen dabei sehr gut zur Geltung.
Man begibt sich in ein Meer aus majestätisch-epischem Orchester und Blastbeats, vereint mit den qualvollen Screams des Sängers, die – genau wie das sein muss – ekelhaft und Stimmbänder-schädlich klingen und dabei auf wundersame Weise ein Rollenspiel aus drei verschiedenen Charakteren zaubern und einen Dialog schaffen. Auch ruhige Phasen aus Symphonic und Gitarren sind vorhanden, die sogar recht modern klingen und nicht in das allbekannte Black Metal-Klischee verfallen.

Gefangen zwischen Paradies und Verdammnis

Ein besonders überraschendes Lied ist der letzte Song „In Paradisum“. Der Titel trifft es eigentlich ganz gut: Ein akustisches Gitarrenintro explodiert in eine Kampfszene. Nach einem kurzen Break wird man mit einem Solo der Sängerin beglückt, welches von einem Klavier und dem dämonischen Geflüster des Sängers begleitet wird, bis das Schlagzeug das endgültige Finale ankündigt.

Auf den Punkt gebracht ist das ein sehr schönes, entspannendes Album und definitiv etwas für Fans von DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH.

Tracklist:

Kyrie [6:23]
Offertorium [8:02]
Sanctus [5:39]
Agnus Dei [6:19]
Lux Aeterna [6:53]
In Paradisum [7:43]

Die Band:

Alain "Bob" Germonville - Vocals
Matthieu Morand - Gitarre, Orchestration
Laura Kimpe - lateinische Gesänge
Pierre-Yves Martin - Bass
Dirk Verbeuren- Schlagzeug

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia