Promo-Texte von Black Metal-Alben klingen meistens eher kitschig, brutal und abschreckend, doch bei AKROMAs neuestem Album „Apocalypse [Requiem]“ lohnt es sich wirklich, einmal reinzuhören und die Platte liebzugewinnen.
Auch wenn der Promo-Text zunächst ein wenig over-the-top zu sein scheint, trifft er die Gefühlswelt AKROMAs perfekt. Lieblicher Soprangesang kontrastiert mit dreckigen Black Metal-Gesang und schafft somit zwei Gegenwelten, die sich auf atmosphärische Weise bekriegen. Dabei sollte man beim Hören die Scheibe als ein Gesamtwerk betrachten, die Einteilung in einzelne Lieder ist dabei fast schon unnötig.
Eine Stimme - drei Charaktere
Für Black Metal ist die Aufnahmequalität erschreckend gut. Die Sänger sowie die recht bildhafte Riffgestaltung – nicht zu vergessen die Meisterleistung des spitzenklassen Schlagzeugers Dirk Verbeuren von MEGADETH – kommen dabei sehr gut zur Geltung.
Man begibt sich in ein Meer aus majestätisch-epischem Orchester und Blastbeats, vereint mit den qualvollen Screams des Sängers, die – genau wie das sein muss – ekelhaft und Stimmbänder-schädlich klingen und dabei auf wundersame Weise ein Rollenspiel aus drei verschiedenen Charakteren zaubern und einen Dialog schaffen. Auch ruhige Phasen aus Symphonic und Gitarren sind vorhanden, die sogar recht modern klingen und nicht in das allbekannte Black Metal-Klischee verfallen.
Gefangen zwischen Paradies und Verdammnis
Ein besonders überraschendes Lied ist der letzte Song „In Paradisum“. Der Titel trifft es eigentlich ganz gut: Ein akustisches Gitarrenintro explodiert in eine Kampfszene. Nach einem kurzen Break wird man mit einem Solo der Sängerin beglückt, welches von einem Klavier und dem dämonischen Geflüster des Sängers begleitet wird, bis das Schlagzeug das endgültige Finale ankündigt.
Auf den Punkt gebracht ist das ein sehr schönes, entspannendes Album und definitiv etwas für Fans von DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH.
Tracklist:
Kyrie [6:23]
Offertorium [8:02]
Sanctus [5:39]
Agnus Dei [6:19]
Lux Aeterna [6:53]
In Paradisum [7:43]
Die Band:
Alain "Bob" Germonville - Vocals
Matthieu Morand - Gitarre, Orchestration
Laura Kimpe - lateinische Gesänge
Pierre-Yves Martin - Bass
Dirk Verbeuren- Schlagzeug