Die Lust an progressiven Strukturen ist offenbar wieder da – neben genretypischer Raserei aus Blasts und Stichsägengitarren toben sich KLABAUTAMANN mit eigenwilligen Rhythmen und Breaks aus. Und sie integrieren zahlreiche Akustik-Passagen und jazzige Zwischenspiele. Gerade die akustischen Gitarrenparts klingen nach neueren OPETH.
Erstmals setzen KLABAUTAMANN cleanen Gesang ein
Ein Novum ist der cleane Gesang, der gleich von mehreren GastsängerInnen kommt und sich mit den kehligen Screams von Tim Steffens abwechseln. Überhaupt ist die Liste derer lang, die „Smaragd“ mit Hammond-Orgel, Keyboard, Posaune und anderen Instrumenten Tiefe verleihen.
„Smaragd“ braucht Zeit, sich zu entfalten
KLABAUTAMANN erinnern einmal mehr an ENSLAVED, und deren progressives Fahrwasser der letzten Jahre ist auch am ehesten für einen Vergleich geeignet. Auch KLABAUTAMANN klingen knorrig, gehen lieber den überwucherten Pfad als die ausgetretene Straße. Einige der Melodien und Riffs brauchen ein paar Durchläufe, bis sie zünden und ein paar machen es vielleicht nie. Die durchweg intensive Atmosphäre macht kleinere Absacker aber wett.
„Smaragd“ ist ein stetig wachsenden Album, das bis hin zum Artwork sehr gelungen ist. Ein bisschen Anstrengung ist schon nötig – aber mit der Zeit entpuppt sich „Smaragd“ als echtes Juwel.