Einzelkämpfer Hoath Daemnator pfeift auf jegliche atmosphärische Komponente, sondern konzentriert sich völlig auf die Riffs als Herzstück seiner Kompositionen. Und Hölle, liefert der Finne dabei ab. Konsequent schüttelt der Kuttenträger Gitarrenlinien der Extraklasse aus den dunklen Ärmeln, welche noch Tage später durch die Gehörgänge geistern. Dass RIIVAUS darüber hinaus nur äußerst minimalistisch agiert, fällt beim Hören kaum auf. Daemnator greift zur Gitarre, der Hörer zur Cervicalstütze. So einfach kann Black Metal sein.
RIIVAUS macht fast alles richtig
Dabei harmoniert das Gekeife des Finnen wunderbar mit seiner instrumentalen Darbietung, stiehlt der virtuosen Gitarrenarbeit jedoch glücklicherweise nie das Rampenlicht. Schon im namensgebenden Opener "Lyöden Taudein ja Kirouksin“ kratzt das symbiotische Zusammenspiel zwischen Geschrei und melodieverliebter Gitarre an der Perfektion. Doch auch die restlichen Songs weisen keinerlei Spuren von Langeweile auf. Mit "Alkemisti“ hat sich sogar ein hervorragend austarierter Midtempo-Walzer auf die sonst recht flotte Tracklist geschlichen.
"Lyöden Taudein Ja Kirouksin“ ist somit der ultimative Beweis dafür, dass Musik nicht nach ihrer Verpackung bewertet werden sollte. RIIVAUS hat ein extrem kurzweiliges Debüt geschaffen, dessen Einfallsreichtum an der Gitarre die Messlatte für kommende Black-Metal-Veröffentlichungen enorm nach oben verschiebt. Wer auch nur einen Hauch für fantastische Gitarrenmelodien übrig hat, sollte der Platte auf jeden Fall sein Ohr leihen. Ansonsten bleibt nur der Wunsch, dieses Glanzstück eines Tages live erleben zu dürfen.
Tracklist
1. Lyöden Taudein Ja Kirouksin
2. Uhrirovio
3. Pakanamalja
4. Alkemisti
5. Vihan Temppeli
6. Tuhkasade