Das Album strapaziert mein Nervenkostüm sofort mit einem fünfminütigen Synthesizer-Intro, bevor es endlich mit dem ersten Song losgeht – wobei „Shadow Biosphere“ sogar noch ein eigenes kurzes Intro hat. Dann wird es erstmal angenehm gefällig, ich muss bei dem Mix aus symphonischen Keyboards, melodischen Gitarren und harschem Gesang an DIMMU BORGIR denken. Hohes Niveau!
VYRE: zwischen Individualität und Soundklau
VYRE haben sich allerdings offenbar vorgenommen, jede Abzweigung zu nehmen, die sich bietet. Während der Opener noch halbwegs nachvollziehbar bleibt, schütten VYRE im Verlauf des Albums einen Haufen an Riffs, Tempi, Dynamiken, Growls, Klargesang und Elektronika auf, unter dem jegliche Struktur zusammenbricht. Und dann klingen die Keyboards plötzlich so sehr nach AMORPHIS und die Melodien so sehr nach PARADISE LOST, dass ich zwischen Extrem-Individualität und Soundklau gar nicht mehr durchblicke.
„Mehr ist mehr“ ist der rote Faden auf „Weltformel“
Kann sein, dass meine Aufmerksamkeitsspanne für „Weltformel“ nicht ausreicht – aber ich verliere so oft den Faden, dass sich der Verdacht aufdrängt, das Album hätte keinen. Mehr ist mehr und Chaos ist Avantgarde – wer dem zustimmt, kann mit „Weltformel“ glücklich werden.