Der Nachfolger des 2011 erschienenen "Void“ gibt sich hin- und hergerissen zwischen blinder Zerstörungswut und intellektueller Sozialkritik. "White Noise and Black Metal“ ist ein Widerspruch in sich, hinterfragt kritisch und dogmatisiert gleichzeitig einen apokalyptischen Nihilismus, der keinen Einwand zulässt. So spannungsgeladen sich die Lyrics präsentieren, so packend zeigt sich auch die musikalischen Umsetzung.
Schwedische Misanthropie
Präzise Nackenbrecher ("Undone“) reihen sich an mächtige Groove-Monster ("Again“), welche dank der beinahe dämonisch anmutenden Stimme von Fronter Nox wie Prophezeiungen aus den Tiefen der Hölle selbst klingen. Die frischen Black'n'Roll-Elemente verpassen den Stücken darüber hinaus die nötige Dynamik und lassen die Schweden zugänglicher als jemals zuvor wirken. CRAFT sind merklich gereift und verfolgen eine klare Linie im Songwriting, die dafür sorgt, dass "White Noise and Black Metal“ trotz seiner musikalischen Ausbrüche nie aus dem Ruder läuft.
Damit ist das Werk eines der spannendsten Black-Metal-Alben des Jahres geworden. CRAFT haben ein kurzweiliges, atmosphärisch fesselndes Werk geschrieben, das sich nur selten in standardisierte Riff-Passagen flüchtet. Im Angesicht der konzeptuellen Brillanz fallen diese Kleinigkeiten allerdings kaum ins Gewicht, denn "White Noise And Black Metal“ lebt von seinen Gegensätzen und ist schon allein deswegen einen Umlauf wert. Die Schweden werden ihrem Ruf gerecht und bleiben DER Geheimtipp für alle Fans von anspruchsvollem Black Metal.
Tracklist
- The Cosmic Sphere Falls (4:56)
- Again (4:15)
- Undone (6:39)
- Tragedy of Pointless Games (6:27)
- Darkness Falls (4:50)
- Crimson (4:49)
- Shadow (5:40)
- White Noise (4:42)
Line-Up
Joakim: guitars, electronics
Nox: vocals
John Doe: guitars
Alex: bass