Dabei handelt es sich bei dem guten Stück zuallererst um eine grundsolide und atmosphärische Black-Metal-Scheibe, die alle Genrekriterien gekonnt und fehlerlos umzusetzen weiß. Dementsprechend gut gelingt es dem Intro "Winter“, den Hörer auf die kommenden 50 Minuten vorzubereiten und mit "Ahab“ in die kalte, verschneite Welt von "Winter Spells“ zu entführen. Doch schon bald weicht die anfängliche Begeisterung ob der gelungenen Atmosphäre sanfter Enttäuschung.
Nett ... aber nicht mehr
"Winter Spells“ verliert nach wenigen Minuten viel von seiner Dynamik, erstarrt förmlich in seinen Grundstrukturen und offenbart eklatante Schwächen im Songwriting. Selten bis nie kann das Album überraschen, geschweige denn überhaupt nennenswerte Highlights produzieren. Vielmehr bekommt der Hörer sich immer wieder wiederholende Songstrukturen vorgesetzt, welche jeglichem Spannungsbogen eine schroffe Absage erteilen. Schade, denn "Winter Spells“ ist kein schlechtes Album, sondern ein durch und durch risikofreier Hörgenuss, der mit einer gehörigen Schippe Einfallsreichtum durchaus hätte begeistern können.
Den versprochenen Zauber versprüht das Album dementsprechend nicht. NOCTEM AETERNUS liegt mit seinem Debüt im soliden Genredurchschnitt, kann aber aufgrund der kaum vorhandenen Höhepunkte nur sehr selten bleibenden Eindruck hinterlassen. "Winter Spells“ eignet sich prima als entspannende Hintergrundmusik für Genre-Liebhaber, ist aber unter dem Strich alles andere als ein Aushängeschild der Spielrichtung.
Tracklist
- Winter Spells
- Ahab
- Bleeding Night
- Nocturnal Mantle
- Interlude in G minor
- Autumn Glare
- Diminishing Night
- The Waning Moon Has Fallen
- The Final Hill