Spaß beiseite, steckt hinter "Marrasmieli“ (der EP!) doch durchaus ein ernstzunehmendes Stück Musik. Sowohl der eröffnende Titeltrack, als auch das zwölfminütige Epos "What Nature Fears“ bieten gut umgesetzten Pagan Black Metal mit melodischem Einschlag. Der atmosphärische Einstieg samt stimmungsvollem Krähenruf setzt die Stimmung für die folgenden 20 Minuten, welche das Rad zwar nicht neu erfinden, aber auch nie langweilig werden.
Dynamische und kalte Wintermelancholie
Die Finnen haben es verstanden, dass es nicht reicht, ewig dieselben langweiligen Tremolo-Riffs aneinander zu reihen, sondern gestalten ihre Stücke dynamisch und abwechslungsreich. Wenn die beinahe folkigen Melodien in "What Natures Fears“ schließlich in einem gewaltigen Finale kulminieren, entlockt dies dem Hörer durchaus ein respektvolles Nicken. Zwischendurch gewähren die Nordländer ihren Hörern auch kleine Ruhepausen in Form von kurzen Akustikpassagen, welche oft wie kleine Lagerfeuer am Rande eines verschneiten Waldwegs wirken. Nur bei den Übergängen klingt das Geschehen oft noch zu holprig und unausgegoren.
MARRASMIELI haben mit der gleichnamigen EP ein ansprechend solides, wenn auch nicht perfektes Debüt geschaffen. "Marrasmieli“ entführt auf kurzweilige Art und Weise in eine von den Naturgewalten bestimmte Wintermelancholie, welche sowohl mit ruhigen als auch gewaltig-majestätischen Momenten aufwarten kann. Das Gehörte macht Lust auf mehr, sodass Genre-Fans durchaus einmal ein Ohr riskieren sollten.
Tracklist:
- Marrasmieli
- What Nature Fears