Trotz konzeptueller Tiefe steht jedoch auch auf dem Fünftwerk des Quartetts die Musik im Vordergrund. Ähnlich wie der Vorgänger "Atrophy“ schlägt auch "Ethic Of Radical Finitude“ mit gerade einmal 40 Minuten Spielzeit zu Buche, präsentiert hierbei aber eine nie dagewesene stilistische Vielfalt. Düster und unvorhersehbar winden sich die sechs Stücke durch tiefe Crust- und Sludge-Gewässer, nur um im nächsten Moment mit gesprochenen Gedichten die Oberfläche zu durchbrechen.
Komplex, aber kurzweilig
Damit besitzt das Album seinen ganz eigenen Flow, wirkt lebendig wie selten ein DOWNFALL-OF-GAIA-Album zuvor. "Ethic Of Radical Finitude“ klingt nie geplant oder kalkuliert, sondern lässt der immer präsenten Melancholie freien Lauf. Es ist schwer, sich dem so entstehenden Mahlstrom der Emotionen zu entziehen, mehr als einmal droht der Hörer von den schwarzmetallischen Riffs und komplexen Arrangements hinfort gerissen zu werden.
"Ethic Of Radical Finitude“ ist ein gereiftes und spielfreudiges Fünftwerk geworden, welches - bei aller musikalischen Brillianz - aber auch nicht zu hoch gehängt werden sollte. Das Album ist die logische und gelungene Weiterentwicklung des Vorgängers "Atrophy“, hievt allerdings weder Band noch Genre auf ein neues Level. Nichtsdestotrotz sind DOWNFALL OF GAIA auch 2019 ein anspruchsvoller wie kurzweiliger Hörgenuss, den Fans nicht verpassen sollten.
Tracklist
- Seduced By...
- The Grotesque Illusion Of Being
- We Pursue The Serpent Of Time
- Guided Through A Starless Night
- As Our Bones Break To The Dance
- Of Withering Violet Leaves