Trotz seines eher platten Titels strotzt "Cold Black Suns“ nur so vor konzeptueller Tiefe. Ob Satanismus ("Hosanna Satana“), hinduistische Vorstellungen ("Aghoria“) oder das Leistungscredo der modernen Arbeitswelt ("Vapula Omega“) - die Belgier bilden verschiedene, nicht selten gegensätzliche Ideen des Okkulten ab. Das mag nicht jeden interessieren, trotzdem hilft eine grundlegende Beschäftigung mit den Inhalten unweigerlich beim Hörgenuss. Denn ansonsten bieten ENTHRONED vor allem gut produzierte Standardkost.
Okkultismus in all seinen Formen
Mächtige Gitarrenwände, eine bedrohlich kalte Atmosphäre und die urgewaltige Inbrunst des 90er-Jahre-Black-Metals – all das kennen Genre-Fans schon zur Genüge, auch wenn sich die Belgier keineswegs eine Blöße geben. Letztlich sind es allerdings ausgerechnet die gemäßigten Momente, die zu den großen Stärken von "Cold Black Suns“ zählen. Das schleppende "Silent Redemption“ sowie das epische "Son Of Man“ avancieren so zu den Highlights eines Werks, dem unter dem Strich dann doch ein echter Hit zu fehlen scheint.
Dementsprechend ist "Cold Black Suns“ zwar auf vielen Ebenen gelungen, teils sogar anspruchsvoll und herausfordernd, kann jedoch nur selten aus der Masse hervorstechen. ENTHRONED liefern einmal mehr das ab, was sie am besten können – handwerklich gut gemachten Black Metal mit Hang zum Okkultismus. Ein allemal hörbares Stück Musik, bei dem sich Fans allerdings fragen sollten, ob ein weiterer Nachschlag des Immergleichen wirklich nötig ist.
Tracklist
01. Ophiusa (03:42)
02. Hosanna Satana (02:16)
03. Oneiros (06:26)
04. Vapula Omega (04:55)
05. Silent Redemption (06:07)
06. Aghoria (04:14)
07. Beyond Humane Greed (05:01)
08. Smoking Mirror (07:07)
09. Son of Man (09:08)