Hatte sich der Vorgänger "Kornôg“ noch mit dem Element Wasser beschäftigt, weisen die von Nebel umhüllten Baumkronen auf neue Gefilde hin. Lose übersetzbar als "Land der Wälder“ erzählt "Argoat“ von keltischen Göttern, mystischen Wäldern und wilden Tieren. Fest im Spannungsfeld zwischen Black- und Pagan-Metal verankert, passt die Thematik zur Musik wie die Faust aufs Auge. Die immer wieder von Akustik-Gitarren und Klargesängen durchsetzten Black-Metal-Stürme lassen dem Hörer den Duft frischer Kiefern förmlich in die Nase steigen.
Zwischen Frühlingssturm und Lagerfeuer
Einen entspannten Waldspaziergang stellt das Werk jedoch nicht dar. Oftmals gleicht "Argoat“ einem ausgewachsenen Frühlingssturm und lässt einen die Macht der Natur in ihrer ganzen Urgewalt erfahren. Wild und ungestüm wechseln die Songs ihre Richtung, vereinen wüste Blastbeats und groovige Riffs zu immer neuen Hörerlebnissen. Vorhersehbar wirkt hier nichts, das achte Album des Projektes bleibt spannend bis zum Schluss. Dort gibt es mit dem JOHN-BARRY-Cover "Arvestal“ ("The Passengers“) schließlich noch einmal eine faustdicke Überraschung.
Dementsprechend setzt sich BELENOS' "Argoat“ angenehm vom Einheitsbrei des Genres ab. Nein, Cellier ist keineswegs innovativ, grenzüberschreitend oder ein verkanntes Genie – er ist einfach besser als ein Großteil seiner Konkurrenz. Damit ist in Zeiten, in denen jeder Musikfan Aufnahmen im Heimstudio anfertigen kann, viel gewonnen. Und wenn Musik so köstlich nach frischem Moos und erdigem Torf "schmeckt", sollten Genre-Fans unbedingt einmal Probe hören.
Tracklist
1. Karvden (5:42)
2. Bleizken (5:35)
3. Argoat (5:09)
4. Nozweler (6:11)
5. Huelgoat (6:59)
6. Dishualder (6:39)
7. Duadenn (6:45)
8. Steuziadur (7:20)
9. Arvestal (2:36)