Erwartungen, welche die Norweger – kleiner Spoiler voraus – durchaus erfüllen können. Denn auf ihrem siebten Studioalbum demonstriert die Band auf beeindruckende Art und Weise, wie viel Entfaltungsraum die Spielwiese "Old School Black Metal“ im Jahr 2019 noch zu bieten hat. 1349 erweitern den Sound der alten Tage an den richtigen Stellen mit neuen Details und Elementen, sodass "The Infernal Pathway“ trotz seines engen musikalischen Korsetts einen unvermuteten Facettenreichtum offenbart.
Zwischen technischer Virtuosität und Eingängigkeit
Das Album pendelt zwischen düsterer Atmosphärenkeule ("Abyssos Antithesis“), eingängigen Ohrwürmern ("Through Eyes Of Stone“) und wilden Thrash-Ausbrüchen ("Striding The Chasm“). Mit dem Rausschmeißer "Stand Tall In Fire“ hat sich sogar ein Ticken Epik auf das Album geschlichen – wenn auch nicht ganz so gelungen. Die technische Virtuosität, die jeder Komposition auf "The Infernal Pathway“ zu eigen ist, entschädigt jedoch für jegliche Schwächen.
Am Ende dient das Siebtwerk von 1349 als Musterbeispiel dafür, wie sich instrumentaler Anspruch und songdienliche Kompositionen unter einen Hut bringen lassen. 1349 sind schneller, brutaler und technischer – diese Drums! – als ihre Konkurrenz. Ohne allerdings die wesentlichen Grundtugenden ihres Genres außen vor zu lassen. Auch wenn das Erbe des Vorgängers schwer wiegt, überzeugt "The Infernal Pathway“ so auf ganzer Linie.
Tracklist
1. Abyssos Antithesis (5:30)
2. Through Eyes of Stone (3:24)
3. Tunnel of Set VIII (0:47)
4. Enter Cold Void Dreaming (3:59)
5. Towers Upon Towers (4:50)
6. Tunnel of Set IX (1:06)
7. Deeper Still (4:13)
8. Striding the Chasm (6:11)
9. Dødskamp (5:01) (album edit)
10. Tunnel of Set X (0:53)
11. Stand Tall in Fire (8:09)