Black Metal ist eine Nische, in der man so einige philosophisch verbrämte Erklärungen zu lesen bekommt. Aber was HAXANDRAOK und ihr Label Ván Records mir hier auftischen, hat schon eine besondere Qualität. Ich zitiere: “HAXANDRAOK unearth and revive the ancient locus of „Ki Si Kil Ud Da Kar Ra“, a brazen mantra of qliphotic sorcery and primordial witchcraft. Unto this nemeton to the other, the art of magia negra becomes a blade, athame and cleaver […]. Gamaliel forms an infernal coalescence with Chagiel […]. Thus, KSVDKRA becomes the inverted Azure…” Wer damit was anfangen kann: sehr gut, ihr bekommt das volle Paket. Wer nicht, hat aber auch Glück – einfach nur Musik hören klappt mit HAXANDRAOK recht gut.
Black-Metal-Stimmung mit genrefremden Elementen
Obwohl die Stimmung der fünf Songs eindeutig im Black Metal verortet ist, nutzen die beiden Leute gar nicht mal so viele klassische Elemente des Genres. Krächzgesang findet beispielsweise nicht statt, man hört eher ein heiseres Rufen, das hin und wieder in archaische Melodien abgleitet. Die Gitarren bewegen sich in den genretypischen Dissonanzen und sind sehr melodisch. Statt Stichsägen-Läufen gibt’s aber eher thrashig angehauchte Riffs und zum Teil auch Anleihen klassischen Metals wie die Doppelgitarren in „Lilith Unbound“. Soli kommen auch vor, während sich das Schlagzeug angenehm abwechslungsreich zwischen Blasts, Midtempo und hübschen Grooves bewegt.
Debüt mit Sogwirkung
Damit schaffen HAXANDRAOK eine finstere und eigenwillige Atmosphäre, die sich angenehm vom Black-Metal-Einerlei abhebt, ohne die Szene zu verraten *Zwinkersmiley* Mit seiner Ernsthaftigkeit und der genreuntypischen Herangehensweise erinnert mich der Sound des namenlosen Duos an GAAHLS WYRD – jedenfalls öffnen HAXANDRAOK ihr Genre ähnlich geschickt für neue Einflüsse. Ein Debüt mit Sogwirkung!