Der Elefant im Raum ist hierbei sicherlich der 22-minütige Opener "Magnum Opus Caelestis“ selbst. In vier Kapitel unterteilt, fungiert der Titeltrack nicht nur als Herzstück des Werkes, sondern auch als eindrucksvolle Zurschaustellung des eigenen Konzepts. Dabei fällt früh auf, dass sich ETOILE FILANTE zwar durchaus in den bekannten Cosmic-Black-Metal-Weiten aufhalten, diese aber durch eine gesunde Prise Eigenidentität zu erweitern wissen. So sind es vor allem die reichhaltigen Keyboard-Passagen, welche maßgeblich zur eigenständigen Atmosphäre des Werkes beitragen.
Durch unendliche Weiten
Sein wahres Potenzial entfaltet das Trio jedoch ausgerechnet dann, wenn sich die Franzosen trauen, ihre Vielzahl von Ideen zu verdichten. Die wesentlich kürzeren Kompositionen „Feu Prométhée“, „Icare Ou La Chute Des Corps Célestes“ und "Koyaanisqatsi“ dienen hier als beeindruckende Beispiele. Ohne seine großen Ambitionen zu verlieren, schafft das Album in genannten Songs bravourös den Spagat zwischen komplexen Strukturen und kurzweiligem Unterhaltungswert.
Am Ende ist es allerdings "Magnum Opus Caelestis“ als Gesamtwerk, welches sich seine Empfehlung redlich verdient. Zwar holen ETOILE FILANTE mit ihrem Debütwerk noch keine Sterne vom Himmel, unterhalten den Hörer allerdings über die gesamte Laufzeit vortrefflich. "Magnum Opus Caelestis" ist eine klangvolle Ansage aus den Tiefen der Black-Metal-Szene und schürt die Hoffnung auf zukünftige Großtaten.
Tracklist
- Magnum Opus Caelestis
- Feu Prométhée
- Icare Ou La Chute Des Corps Célestes
- Koyaanisqatsi