Und tatsächlich präsentiert sich "To Mantle The Rising Sun“ zu Beginn als vielversprechend. Opener und Singleauskopplung "Land Of The Bewitched“ überzeugt trotz seiner Länge mit kurzweiliger Struktur und tollen Melodien, während sich "Shackled Minds“ denkbar weit von Genre-Konventionen entfernt. Die stark verzerrten und ungewöhnlich groovigen Riffs bereiten hier den Weg für einen echten Hymnen-Refrain.
Underground-Perle mit Durchhänger
Dabei fällt auf, dass sich MALIST auch auf ihrem Zweitwerk auf die Gitarre als treibende Kraft fokussieren. Die Riffs etablieren sich mit laufender Spielzeit als absolutes Albumhighlight, während auf epischen Orchester-Schnickschnack gänzlich verzichtet wird. Das freut den Puristen, auch wenn MALIST das starke Anfangsniveau nicht bis zum Ende durchhalten. Trotz dem hörbaren Spaß an Experimenten verliert "To Mantle The Rising Sun“ gerade in der zweiten Hälfte ein bisschen an Schwung. Erst das grandiose "Karsted Hearts“ hilft dem Album aus seiner Gleichförmigkeit.
Nichtsdestotrotz ist MALISTs zweites Studioalbum unter dem Strich kein schlechtes Album geworden. Auch wenn "To Mantle The Rising Sun“ den ein oder anderen Füller in der Tracklist hat, gleicht das russische Duo dies mit umso schöneren Black-Metal-Perlen aus. Herausgekommen ist ein sehr gutes Zweitwerk, welches, trotz einiger Längen, fantastische Riffs und tolle Einfälle zu einer ansprechenden Mischung zusammenfügt. Album drei kann kommen!
Tracklist
1. Land of the Bewitched (08:09)
2. Shackled Minds (06:07)
3. Tempest of Sorrow (07:10)
4. The Ultimate Possession (05:27)
5. To Stifle the Fire in the Eyes (06:38)
6. Blood of the Untouchable (05:10)
7. Karsted Hearts (08:51)