Dark Funeral - We Are The Apocalypse

Dark Funeral - We Are The Apocalypse

Sechs Jahre haben sich DARK FUNERAL Zeit gelassen mit Album Nummer sieben – “We Are The Apocalypse”. Genug Gelegenheit für Mastermind Lord Ahriman, einige seiner Signature-Melodien zu schreiben, ein nichtssagendes monochromes Artwork in Auftrag zu geben und die halbe Band zu ersetzen – alles wie immer bei den schwedischen Black Metallern, könnte man meinen.

DARK FUNERAL liefern wieder Geballer hochmelodischer Güte 

Und so ist es unterm Strich auch. DARK FUNERAL gehören seit jeher zu den Bands, die ihren Sound pflegen und kaum Neuerungen integrieren. Wozu auch, wenn die Rezeptur stimmt? Auch 2022 liefern die Schweden Black-Metal-Geballer hochmelodischer Güte, gewandet in einen leicht ins comichaft getriebenen Satans-Okkultismus.

Neben Blast-Attacken können DARK FUNERAL auch im Midtempobereich punkten und hübschen den ein oder anderen Song mit Clean-Gitarren auf. Sänger Heljamardr, neu an Bord seit dem letzten Album “...Where Shadows Forever Reign”, setzt seine bedrohlichen Screams darüber und ist, im Rahmen der Genre-Möglichkeiten, erstaunlich abwechslungsreich. 

Neuer Basser, neuer Drummer 

Neu besetzt sind die Posten an Bass und Schlagzeug. Während der Basser Adra-Melek seine Rolle auf Black-Metal-typische Art unauffällig ausfüllt, drischt Drummer Jalomaah durchaus bemerkenswert – in den langsameren Stücken, die Raum für Akzente lassen, setzt er ebensolche. Und in den zahlreichen Hochgeschwindigkeitspassagen zerstört er alles. 

“We Are The Apocalypse” ist gnadenlos überproduziert 

“We Are The Apocalypse” enthält gute und sehr gute Songs, das Album hätte eigentlich mehr Lobpreisung verdient. Die kann ich mir aber deshalb nicht abringen, weil der Sound den Hörgenuss schmälert – das Ding ist so unausgewogen überproduziert, dass das Drumgewitter alles, vor allem die so betörenden Gitarrenmelodien, unter sich begräbt. Selbst der Bass ist zum Teil besser zu hören – was ist da bloß schiefgelaufen?

Wer Bock drauf hat, sich ein undurchdringliches Sperrfeuer in die Ohren zu geben, kann zugreifen. Alle anderen sollten reinhören, sicherheitshalber aber die alten Alben von DARK FUNERAL bereithalten – die sind letztlich genauso, nur schmerzfreier anzuhören. 

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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