Treachery - s/t


Review

Stil (Spielzeit): Noise Black Metal (23:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Czar Of Crickets Prductions (21.11.8008)
Bewertung: Kakophonie und Koks. (5/10)
Link: http://www.myspace.com/treacherynox

Das Triumvirat um TREACHERY hat sich in den dunklen, mit Irren und Gestörten gespickten Wald des Schwarzmetalls gewagt. Die drei Abenteurer kommen eigentlich aus den Regionen des Industrial-Elektro und des Breakcore, wagen sich aber gut gerüstet und furchtlos in die kühle Finsternis. Für die elektronisch Interessierten dürfte ganz besonders relevant sein, dass eine Ecke der Dreierformation von Rachael Kozak gehalten wird. Die sorgt nämlich bereits mit HECATE in der musikalischen Nachbarschaft für Aufsehen.

Puristen werden sicherlich von den stark nach Drumcomputern tönenden, Hochgeschwindigkeits-Rhythmusspielen enttäuscht, was mich nicht weiter stören soll. Stimmungsvolle Her- und Einleitungen dominieren das Bild und sind die eigentlichen Stärken der Veröffentlichung. Die schwarzen Einschläge finden sich dafür umso stärker in den Ansichten der Band und der Gründungsintension des Projektes. So brüllt bereits der Werbetext: „Verachtung für die heimtückischen und schwachen Eigenschaften der menschlichen Rasse hat zur Bildung von TREACHERY geführt, ...". Wohingegen die Schwäche, die die Band behauptet zu verachten ganz besonders schön durchschimmert. In den überwiegend atmosphärischen, düsteren und chaotischen Stücken entfaltet sich das Potential der zerbrechlichen, verletzten und verletzenden Stimme wie eine schwarze, scharfkantige Rose aus Altmetall. Die Bosheit wirkt etwas aufgesetzt und gestelzt, kommt aber mit einem wohlwollenden Lächeln doch irgendwie cool rüber; besonders im mittleren und späten Teil des Wurfes, wo die Verschmelzung der Musikstile einigermaßen erfolgreich vollzogen wurde. Der Schwerpunkt hängt jedoch meist in Richtung Schwarzmetall, was sich aber an sich ganz gut macht.
Bei dieser Expedition lässt sich trotz der recht gut aufgefangenen Stimmung die musikalische Herkunft nicht überhören, was diesen fünf Stücken einen ganz besonderen Anstrich gibt. Auch wenn es ein gelungener Brückenschlag ist und eine ausgezeichnete Einstiegsdroge für Quereinsteiger sein mag, so bin ich trotzdem noch nicht ganz zufrieden. Ein wenig mehr musikalischer Tiefgang oder eine etwas breitere und ausladender Atmosphäre hätten diesem Werk sicherlich nicht geschadet.