Sworn - The Alleviation


Review

Stil (Spielzeit): Black Metal (34:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Twilight Vertrieb (20.7.2007)
Bewertung: Dynamisch und dufte. [8/10]
Link: http://www.sworn.no

Was mag einen da wohl erwarten? Durchschnittsprügel aus der skandinavischen Provinz in Vorkriegsqualität? Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
"The Alleviation" heißt so etwas wie die Linderung, die Erleichterung. Nicht unbedingt typisch für die von simplen Hasstiraden durchzogenen Schwarzmetallgeschosse, die normalerweise aus Norwegen geflogen kommen.

Vielfältig und doch konsequent zieht sich das Konzept wie ein pastellfarbener Farben durch die sieben Stücke und gute halbe Stunde Spielzeit. Spiralförmig drehende Melodien rahmen die höllische Stimme Lars Jensens ein, der seine Zeichen auch dem Projekt MYRKGRAV seine Stimme leiht. Obwohl kitschige Elektronikspielereien weitestgehend rar sind erzeugen die Gitarren über dem turbulenten Schlagzeug eine stimmige und authentische Atmosphäre. Gänsehaut kommt in der verhängnisvoll gespielten Violinen-Einleitung bei "Derived" auf, bevor sich die melancholischen und berauschenden Melodien wieder in den Vordergrund drücken und die Basis für das diabolische Gekrächze schaffen. Durch die lichten Kronen der hohen und wuchernden Bäume fallen vereinzelt kure Soli und werfen wärmende Schönheit in die dichte Dunkelheit.

Begnügten sich die etablierten Bands der norwegischen Szene Kürzlich damit ihre ruhigen, hypnotisierenden und atmosphärischen Teile auf ein Minimum zu reduzieren und unterhaltsame, kurzweilige und überzeugende Alben mit Groove, Dampf und Sufffahne auf den Markt zu speien, bekommt die wenig farbenfroh gekleidete Fraktion hier nun wieder mehr als Punk-Akkorde und Rock 'n' Roll-Rhythmen vorgesetzt. Musikalischer Anspruch ohne enorme Überlänge, Atmosphäre ohne viel Effekthascherei und Authentizität ohne viel Theater.