Stil (Spielzeit): Ambient Black Metal (47:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Asylum Ruins (20.9.2007)
Bewertung: Mittelprächtig. [4/10]
Link: http://www.eclectika.fr
Sicherlich wird es sie immer wieder geben: Die Cover, die so schrecklich sind, dass man sie beim Durchstöbern der CD-Regale instinktiv schon überblättert, die so hässlich sind, dass man sie in grauen Pappkartons hinten im Kleiderschrank lagert und die dem eigentlich gar nicht schlechten Inhalt nicht im Ansatz gerecht werden. ECLECTIKA aus der französischen Nachbarschaft haben sich für solch ein Cover entschieden. Mutig. Damit ihnen nicht das gleiche Schicksal widerfährt, und sie auf das optische Verbrechen reduziert werden, möchte ich mich hier für den Inhalt - so weit es angemessen ist - stark machen.
Scheppernder Black Metal mit ausladenden Soli und sphärischen und weiten Elektronikpassagen breitet sich kühl und sanft vor dem inneren Ohr aus. Experimentierfreudige Spielereien mit weiblichem Operngesang, der mir in metallischen Kreationen ehrlich gesagt nur sehr selten gefällt, machen sich überraschend gut. Kitschige Keyboards, die zunächst nach Fernsehhochzeiten anmuten, werden geschickt mit sanften Gitarrenklängen zu stimmungsvollen Klanglandschaften verwoben.
Größtenteils wirkt das vorhandene Potential aber leider noch sehr unreif, unbeholfen und zwanghaft. Besonders die Saiteninstrumente leiden unter der recht dürftigen Produktion und der Gesang wirkt wesentlich dünner als wahrscheinlich beabsichtigt. Die synthetischen Zwischenspiele strengen leider an und auch verfolkte Ausrutscher wie in "Shiyuba" gefallen mir weniger gut.
Preise werde ich wohl keine vergeben können und die Gnadenspunkte für eine optisch gelungene Aufmachung müssen dieses Mal leider auch in der Schachtel bleiben. Sollte jemand aber im nun aufziehenden Winter eine einsame Gebirgshütte zwischen nebeligen und verschneiten Tannenwäldern besuchen gehen, kann er dieses hässliche Album zwischen die üblichen Verdächtigen schieben. Und auch ich werde "The Last Blue Bird" zu gegebener Stunde noch die ein oder andere Chance einräumen.