Stil (Spielzeit): Pagan / Black (47:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight (24.9.2007)
Bewertung: Anders. [7/10]
Link: http://www.searbliss.hu
Der Serviervorschlag kann sich aber schon mal sehen lassen. Dargestellt wird die Sage der Hadak Utja, des Weges der Krieger; auf die auch zwei Stücke Bezug nehmen. Jozsef Tari hat das Heer aus abertausenden Reitern gemalt, was mit lodernden Fackeln und brennenden Pfeilen einen Haufen Ritter überfällt. Außer den Flammen, die die Reiter in warmes Licht tauchen, ist neben dem Schriftzug nur eine tiefschwarze Nacht zu sehen.
Vergleicht man den Großteil Black Metal nun mit eben dieser gemalten Nacht und die Flammen der brennenden Zelte, Fackeln und Gegner nun mit den experimentellen Seitensprüngen bekommt man vielleicht ein ganz gutes Bild von "The Arcane Odyssey". SEAR BLISS schrecken weder vor Elektronik im kleinen Stil noch vor massenhaft Blasinstrumenten oder Akustikgitarren in ihren ruhigen Passagen zurück. Die Klänge der Trompeten, Posaunen und Euphonien brechen die eisige Kälte der kraftvollen Stücke und in mittlerem Tempo angeln sich die Ungaren von Akt zu Akt.
Besonders an den Stellen an denen die Bläser die Führung übernehmen werden engstirnigen Schwarzmetallern Falten auf die Stirn zaubern. Die Boshaftigkeit weicht nun epischen, wenn auch meist recht kompakten, Hymnen die zwar noch einen guten Steinwurf vom Kitsch entfernt ihre Melodiestrudel entladen, aber auf keinen Fall in das passen, was Alteingesessene erwartet hätten.
In Stücken wie "Somewhere" oder "Path To The Motherland" ist eine kulturelle Verankerung der musikalischen Art kaum zu leugnen und auch wenn sich diese, wenig überraschend, nicht wirklich nach Skandinavien anhört, so kann man mit großer Vorsicht sicher ein paar Parallelen zum Viking und Pagan Metal durchschmecken.
Obwohl mir dieser recht unausgebaute Weg, den die acht Stücke dort entlang traben ziemlich gut gefällt muss auch ich ein paar Abstriche machen. Leider ist trotz der Experimentfreudigkeit eine gewisse Routine leider nicht abzustreiten. Der Aufbau der Stücke unterscheidet sich nur unwesentlich und durch den übermäßigen Einsatz der warmen Blechblasinstrumente leidet die Stimmung. Bei der Spielzeit der Stücke und dem an sich fabelhaften Handwerk fällt das kaum ins Gewicht, doch ein wenig mehr Grobes und Druck hätten Wunder gewirkt.
Was wird hier wohl auf der Packung steht? Bitte kühl und vor Licht geschützt lagern? Hinweis für Allergiker: Das Produkt kann Spuren von Klassik enthalten? Nach der Verköstigung kann ich jedenfalls insgesamt positiv urteilen. Produktion und Konzept lassen nur wenige Wünsche offen.