Stil (Spielzeit): Black Metal (13:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2007)
Bewertung: Schwarzes, kaltes, zähflüssiges Herzblut. [8/10]
Link: http://www.chaosweaver.info/
Über CHAOSWEAVER aus Helsinki hatte ich zwar schon mal etwas gelesen, doch konnte ich mir bei bestem Willen nicht mehr zusammenreimen, wie vernichtend oder wie gut die Kritik war. Eigenen Angaben zu Folge beziehen sie die Muse aus alten Horrorstreifen, historischer Literatur und der dunklen Seite der menschlichen Psyche. Gespannt legte ich so also den Handbeschrifteten Datenträger in mein Laufwerk und sprach mein letztes Gebet.
Bestimmt und schwarz wie Teer marschiert der Klang aus den Boxen. Es klingt zwar nicht nach Anrufbeantworter, aber der unentbehrliche amateurhafte Charme haftet trotz der an sich ordentlichen Produktion - besonders an der Stimme. Chöre und Synthesizer schaffen eine wüste und klägliche Atmosphäre, in der alle warmen Farben mit einem Mal verwelkt erscheinen. Hypnotisch und monoton rasselt die Stimme aus dem Hintergrund, während sich die Schlinge immer enger zieht und die epischen Synthesizer neben den Gitarrensoli die einzigen Hoffnungsschimmer sind.
Die Stimme klingt weder gequält, noch einsam, wie man es vielleicht erwarten würde; viel mehr scheint sie die Vertonung des wahrhaftig Bösen zu sein. Raue, ungehobelte und lediglich mit einfachen und dennoch wirkungsvollen Synthesizern gewürzte Gitarren bieten einen Wirtskörper für eben dieses Böse.
Wirklich neu erscheinen die drei Stücke der Finnen zwar nicht, doch wirken sie im Gegensatz zu beachtlichen Teil ihrer Kollegen authentisch, sodass man wirklich eine Ehrfurcht vor diesen unheiligen Klängen hat. Eine mysteriöse, in schwarz-violett-samtenen Vorhängen verhüllte Schönheit - nicht zuletzt durch die hervorragend eingesetzten Sythesizer - zieht sich konsequent durch die etwa dreizehn Minuten Spielzeit.
Unnötig zu erwähnen, dass es sich lohnt die Ohren offen zu halten. Trotz der mickrigen dreizehn Minuten Spielzeit haben sie ein tiefschwarzes Feuer entfacht, was nun gefüttert werden will. Man bringe mir den Langspieler!