Twilight Ophera And The Order Of The Sanguine Diadem - Descension


Review


Stil (Spielzeit): Symphonic Black Metal / Dark Metal (51:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Low Frequency Records / Soulfood (08.09.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.twilight-ophera.com

Hölle!!! Was für ein langer Bandname. Entsprechend viele Musiker sind bei TWILIGHT OPHERA an Bord. Hat man sich doch dieses Jahr mit THE ORDER OF THE SANGUINE DIADEM zusammengeschlossen, um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken. So zählt die neue Truppe, welche das Album "Descension" aufgenommen hat acht Köpfe. 

Seit 10 Jahren ist man als TWILIGHT OPHERA nun schon zu Werke. Genauer seit 1996 - zu der Zeit als DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH den Darkmetal als neues Genre etablierten. Die Grenzen zu Blackmetal, Gothicmetal und Deathmetal sind fließend. Und auch heute noch ist es schwierig die Bands in eine Schublade zu stecken. Aus dem Schatten dieser "Vorkämpfer" haben es TWILIGHT OPHERA bisher nicht herausgeschafft. Ein Grund mit dafür dürften die Turbulenzen im Jahre 1999 gewesen sein. Als man mehrere Bandmitglieder verlor und den Plattendeal noch dazu. Erst 2001 gelang es neues Blut in die Band zu pumpen und schließlich 2004 das dritte Album "The End of Halcyon Age" abzuliefern. Dieses mal musste man nicht jahrelang auf einen Nachfolger warten.

Was uns die wiedererstarkte Truppe auf dem neuem Album "Descension" serviert, lässt sich auch nicht in eine Schublade stecken. Schon innerhalb des ersten Songs "Charagma" wechselt man fließend die Genres. Nach schwarzmetallischer Raserei gleitet man in symphonisch angehauchte midtempo Gefilde, um gar eine cleane klagende Stimme erklingen zu lassen, bevor Deathmetalgrowls und Schwarzwurzelgekeife die Szenerie erobern und anschließend wiederum ein gespenstischer Choral ertönt. Sanfte Pianotöne leiten den nächsten Song ein. Die Parallelen zu CRADLE OF FILTH, insbesondere zu "Midian"-Zeiten, sind unübersehbar. Der dritte Song klingt gar schon wie ein Powermetalsong, bevor die symphonischen Elemente anfangen zu wabern und Growlgesang für ein beklemmendes Gefühl sorgt. Die Stimmungen, die transportiert werden, könnten stellenweise einer Horrorgeschichte ala H.P. Lovecroft entliehen sein, woraufhin auch das Coverartwork hindeutet, wären nicht immer wieder die symphonischen erhabenen Momente. TWILIGHT OPERHA sind mit dieser Mischung keine bloße Kopie oben genannter Vorbilder, sondern verbinden die Einflüße zu einem neuem Ganzen. Besonders die verschiedenen Stimmen sind reizvoll, wobei natürlich ein Dani Filth unerreicht bleibt. Entsprechend komplex ist das Material und fordert immer wieder die Aufmerksamkeit des Hörers, weiß dafür aber auch mit Wendungen zu überraschen, ohne an Eingängigkeit einzubüßen.

Fazit: Eigentlich fehlt nicht viel um eine hohe Wertung zu vergeben. Aber irgendwie vermisse ich das gewisse Etwas, welches Cradle oder auch Dimmu ausmachen. Fans genannter Bands können aber getrost zuschlagen.