Kathaarsys - Portrait Of Wind And Sorrow (Re-Release)


Review


Stil (Spielzeit): Doom/Black Metal (65:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Silent Tree Productions / Concreto Records (09/2006)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.kathaarsys.com

Mit dem Album "Portrait Of Wind And Sorrow" legen die Spanier von KATHAARSYS ihr Debüt vor. Eigentlich handelt es sich um ein Rerelease, da das Werk bereits 2005 erschien, aber damals noch ohne Labelsupport im Eigenvertrieb. Die Neuauflage kommt mit neuem Coverdesign daher, welches aber auch nötig war. 

Die Musiker der 2002 gegründeten Band KATHAARSYS waren zuvor in der Gothic Doom Band ELSENOR tätig. Das Doom in der Stilbeschreibung ist geblieben. Sechs Songs in über einer Stunde sprechen da für sich. Hinzu kamen schwarzmetallische Einflüsse, aber auch viele cleane Gesangspassagen mit Akustikgitarrenuntermalung lassen sich finden. Auch ein paar Deathmetalgrowls haben den Weg auf die vertonte Atmosphäre gefunden. Bei der Gestaltung der Lieder hat man sich von der Landschaft Galiziens (im Nordwesten Sapniens gelegen) inspirieren lassen. Hier ist auch der Unterschied zu den nordischen schwarzmetallischen Kollegen zu hören. Zwar hat man auch manchen verhaltenden Knüppelpart in peto, aber die Spanier kommen nicht so kalt und kompromißlos in ihrer Stimmung rüber. 

Vom Sound kann man die Mischung mit der letzten Scheibe "Ashes Against the Grain" von AGALLOCH vergleichen. Wenngleich der Gesangsanteil auf "Portrait Of Wind And Sorrow" deutlich höher ausgefallen ist, was der Abwechslung dienlich ist. Cleanem Gesang, folgen schwarzmetallisches Gekeife und Deathmetalgrowls. Doch auch Chöre haben ihren Platz. So kommt trotz epischer Songlängen von im Schnitt zehn Minuten keine Langeweile oder Monotonie auf. Dennoch sind die Vorbilder AGALLOCH oder auch OPETH noch einen Zacken besser in meinen Ohren. Dennoch eine starke Leistung, fesselt das Album  doch meine Aufmerksamkeit über die gesamte Spielzeit. Klar gibt es einzelne Passagen, die beim ersten Hören nicht gleich wie Öl runtergehen, aber das ist in diesem Genre zu einem gewissen Grad schon ein Zeichen für Qualität. Der cleane Gesang gefällt mir nicht immer, hätte man doch lieber noch einen Dehisser drüberlaufen lassen sollen, um manche Zischlaute des Sängers abzuschwächen. 

Fans oben genannter Bands sollten KATHAARSYS antesten, und auch andere Hörer mit einem Faible für atmosphärische traurige Musik werden auf ihre Kosten kommen.