Naglfar - Harvest


Review


Stil (Spielzeit): Black Metal (45:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (23.02.2007)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.naglfar.net

NAGLFAR, nicht zu verwechseln mit den verblichenen deutschen Schwarzheimern NAGELFAR, sind zurück um die Früchte ihres Zorns zu ernten.  Passenderweise hat der Sensenmann den Weg auf das geschmackvolle Cover gefunden. Die Schweden servieren uns Blackmetal auf Göteborg. Soll heißen, dass sich Anleihen aus dem typischen melodischem Göteborg Death Metal Sound in diesem dunklen Gebräu entdecken lassen. 

Gings bei der 2005er Platte "Pariah" rasant im up-tempo zur Sache, nehmen NAGLFAR auf  "Harvest" den Fuß ein klein wenig vom Gas. Damit ist man immer noch schnell unterwegs, lässt aber den dezenten atmosphärischen Keyboardparts, die im Hintergrund wirken, mehr Raum zur Entfaltung. Ansonsten ist  vieles beim Alten geblieben. Kristoffer W. Olivius keift in seiner unverwechselbaren Art, wie schon auf dem Vorgängeralbum. Dabei wecken einige Textstellen direkte Erinnerungen an jene Platte. Etwas öfter als sonst verlässt man die NAGLFAR-typische Raserei aus Doublebass und schnellem kaltem Riffing. So z.B. in den beiden Songs "Feeding Moloch" und dem abschließendem melodischem Titeltrack "Harvest", der sich als abwechslungsreicher Epos von über sieben Minuten entpuppt. Ein wahren Ohrwurm, wie "Swarm Of Plagues" vom Album "Pariah", vermisse ich allerdings. Dennoch kein Zweifel, NAGLFAR liefern Musik auf gewohnt hohem Niveau und zeigen ihr musikalisches Können zu jeder Sekunde. In gewisser Weise führt man wohl auch das Erbe von DISSECTION weiter. Wirklich vergleichbar mit anderen aktuellen Bands ist man allerdings nicht und so haben die Schweden mittlerweile ihren ureigenen unverwechselbaren Sound gefunden. Glückwunsch!

Fazit: Eine Bewertung fällt nicht leicht. Einmal lassen sich viele Parallelen zum Vorgänger entdecken. Auf der anderen Seite wurde mehr Platz für Atmosphäre eingeräumt und etwas variabler als ohnehin schon zu Werke gegangen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger mag ich nach zahlreichen Durchgängen gar nicht sagen, welches Album mir besser gefällt. Daher gibts verdiente 8 Punkte für ein hochwertiges Release.