Stil (Spielzeit): Old School Black Metal [42:48]
Label/Vertrieb (VÖ): Canonical Hours / Obscure Abhorrence [30.05.08]
Bewertung: 9 / 10
Link: http://www.withershin.se
„Ashen Banners“ heißt das Debut-Album der schwedischen Black Metal Kapelle WITHERSHIN. Auf der Suche nach einem Label scheint man sich ziemlich die Beine haben ausreißen müssen, denn das gute Stück wurde in Virginia, USA veröffentlicht. Vorwegnehmend frage ich mich da nach dem Grund, denn das gebotene ist Extraklasse. Gemäß dem Begleittext werden hier keine Gefangenen gemacht – es geht kompromisslos und brutal zu Werke. Diese These wird dadurch untermauert, dass die Scheibe im Endarker-Studio aufgenommen wurde, wo schon Grössen wie MARDUK aufgenommen haben. Der Sound ist allerdings perfekt gelungen – rotziger Klang mit der richtigen Balance aus Produktionsqualität und Underground-Atmosphäre.
Und so geht es auch zur Sache. Man merkt definitiv den Einfluss der o.g. Black Metal Heroen Schwedens. Dies wird vor allem in high speed Parts deutlich, die auch etwas an ältere SETHERIAL-Scheiben erinnern. Allerdings wird sich immer ein eigener Stil bewahrt. Es kommen zwar die Assoziationen auf, allerdings ist es nie eine Kopie. Dies liegt sicherlich an dem fantastischen Drumming, welches schnell, präzise und vielschichtig ist und auch die Tempwechsel wissen auf Anhieb zu gefallen. Hinzu kommt auch, dass nahezu jeder Song von Ideenreichtum strotzt und es so einen guten Wiedererkennungswert gibt. Interessant und ebenfalls sehr gelungen sind auch die Ausflüge in den rituellen Black Metal Bereich. Die Stimme wirkt hier teilweise hypnotisch und klagend. Dies wird von einem dazu passenden Drummming begleitet und es wird eine Atmosphäre ähnlich dem Meisterwerk „Salvation“ von FUNERAL MIST erreicht.
In den einzelnen Songs finden sich immer wieder Feinheiten, die super Ideen perfekt umsetzen. So erinnert das Eingangsriff von „Reincarnation“ sehr stark an BATHORY zu „Under the Sign of Black Mark“ Zeiten, die dann wiederum in den oben geschilderten rituellen Bereich wechseln. Eine starke Kombination, die ich so bislang noch nie so hören durfte. Der nächste Song stellt sich wiederum ganz anders dar. Er ballert hemmungslos nach vorne, erinnert allerdings an die ganz alten Schwedischen Schandtaten aus den 80ern, die ein gewisser Dead bei MORBID einspielte. Wiederum eine andere Variante stellt „Disclain“ dar. Hier überwiegt der rituelle Anteil der Musik und der Gesang ist hypnotisch-klagend, was eine extrem düstere und kalte Atmosphäre erzeugt.
Fazit: Wer auf old school Black Metal mit auch etwas Abwechslung steht macht mit „Ashen Banners“ sicherlich nichts falsch. Diese CD ist grundehrlich und bietet eine fantastische Atmosphäre – mit all ihren Facetten. Ein Problem könnte sein, dass die CD durch ihre Abwechslung anstrengend werden könnte. Das liegt aber nicht an der Qualität sondern an der Stimmung des geneigten Hörers. Man darf hoffen, dass die angekündigten Livekonzerte bald auch hier zu Lande stattfinden und man die Umsetzung des aus meiner Sicht besten Black Metal Debut seit langem live erleben darf. Vertrieben werden die Veröffentlichungen des mir bislang unbekannten Labels Canonical Hours hierzulande von Obscure Abhorrence.