Glorior Belli – Meet Vs At The Sovthern Sign



Stil (Spielzeit): Black Metal (50:38)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight/Plastichead (29.06.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://gloriorbelli.luxferous.com
http://www.myspace.com/gloriorbelli

Das einzig konstante Mitglied der vor sieben Jahren gegründeten Schwarz-Gruppe nennt sich Infestvvs und ist für gitarristisches, bassistisches und sängerisches zuständig, was auf der Bühne natürlich auf mehrere Leute aufgeteilt wird. Mit Alastor gibt es einen zweiten Saitenhexer und dazu noch einen neuen Trommler. Weitere Besetzungswechsel erspare ich mir an dieser Stelle, denn die Franzosen haben ja trotzdem ihr mittlerweile drittes Voll-Scheibchen zusammengezimmert.

In schleppendem Doom-Tempo tanzt die französische Bande zu Beginn um den blutroten Mond. Rohe Disharmonien wiegen einen in den Alptraum, Krächzen und dramatisierender Schrei-Gesang beschwören das Böse herauf. Dabei wird bisher die Doublebass nur spärlich eingestreut, bevor es gegen Ende des ersten Songs dann doch den ersehnten Blastbeat gibt.
Insgesamt halten sich GLORIOR BELLI mit ihren Schnellfeuer-Gewehren manchmal zurück, wie man es von mancher nordischen Kapelle dieses Genres kaum kennt (obwohl selbst DARK FUNERAL oder MARDUK langsame Stücke haben). Durch die oft in der Geschwindigkeit eintretende Gemütlichkeit kommt der schroffe Klang der Gitarren sehr gut zur Geltung. In solchen Passagen wirkt das abwechslungsreiche Drumming gegen Langeweile und es kommt zu atmosphärisch ‚ungemütlicher' Stimmung.
Überraschend ist, dass schon der dritte Song „Swamp That Shame" mit viereinhalb Minuten vollkommen ohne Gesang auskommt - und das ist nur einer von drei singlosen Stücken auf der ganzen Scheibe. Obwohl man das düstere Kreischen als wichtigen Faktor ansehen könnte, baut die Instrumental-Fraktion ebenso gut ein musikalisches Schloss im dunklen Wald auf. Wobei man in dem kurzen „My True Essence" zwar schwer verzerrtes Geklampfe hört, das aber in durchaus schönen Melodien Licht ins Dunkel bringt, bis kurz vor Schluss das Ganze wieder in einen bedrohlichen Übergang abgleitet.
„In Every Grief-Stricken Blues" heißt dann der sechste Track, und er klingt so wie er heißt. Tatsächlich ein bisschen bluesig, mit ruppigem, teils melodischem Gesang, zeigen sägende Saiten, dass Black Metal mit einem Hauch von Blues einen tragisch-heimeligen Tonfall ergeben. Dafür wird mit „Nox Illuminatio Mea" wieder ein klassisches BM-Stückchen dargeboten, in dem ordentlich Holz gehobelt wird.

So richtig eingängig klingt es bei GLORIOR BELLI selten. Mit viel schrägem Geschredder wird in einigen Variationen Düsterheit auf französische Art erzeugt, was längst kein Dauer-Trommelfeuer sein muss. Dabei bleibt der Wiedererkennungswert etwas auf der Strecke, während die schwarze Fahne hochgehalten wird und die dunkle Atmosphäre ein beständiger Anteil ist. Somit ist ein Spannungsbogen über die gesamte Scheibe nicht ganz einfach auszumachen, aber als ein Happen Schwarzbrot ist sie sehr gut verdaulich.

 
Manuel

"Größtenteils harmlos."