Stil (Spielzeit): Black Metal (46:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records/Soulfood (23.10.2006)
Bewertung: 8/10
Link: http://perso.orange.fr/Eternal_Majesty/
Kälte und eine klamme Feuchtigkeit macht sich in der dunkelschwarzen Finsternis breit. Der Mond scheint hell und taucht die reglos verharrende Welt in ein angsteinflößendes und bizarres Licht. Schatten bewegen sich zwischen den Bäumen in diesem von Dickicht und undurchdringlichem Gestrüpp durchzogenen Wald. Es blitzt und die kurze Helligkeit gibt einen Mann preis, dessen Gesicht mit schwarz weißer Farbe Furcht erregend geschminkt ist. Sein Körper ist gezeichnet von dunklen Striemen und aus seinen Mundwinkeln laufen dünne Fäden von rotem Blut. In seiner Hand reckt er eine mit rostigen Nägeln gespickte Axt zum Himmel empor. Mit einem kreischenden und markerschütternden Schrei wirft er seine nackte Brust zurück und holt zu einem alles vernichtenden Schlag aus.... arrrrrgggghhhhhh!!!
Ich denke, dass ETERNAL MAJESTY genau diese Atmosphäre mit dem knapp einminütigen Intro zu ihrer neuen Scheibe "Wounds Of Hatred And Slavery" transportieren wollen.
"The Return Of Frozen Wind" eröffnet das weniger bunte Treiben dieser Black Metal Kapelle und es ist dreckig - richtig dreckig. Die Gitarren sind auf die arttypische Frequenz gestimmt und mit Blastbeats wird nicht gegeizt. Der Sänger hat eine Stimme, als hätte er mit Terpentin gegurgelt. Gleich im Anschluss daran bollert „Night Evilness“ mit einer unglaublichen Aggressivität aus den Boxen. Auf ein Intro wird verzicht, hier hetzen ETERNAL MAJESTY die Meute gleich von Beginn an über den zerfahrenen Acker. Großartig sind die super langen, gurgelnden und hasserfüllten Schreie des Sängers, die die eh schon dunkle Atmosphäre des Songs noch etwas schwärzer erscheinen lassen. Der Drumer drischt auf seinen Kesseln rum wie ne Wildsau auf LSD. Eine echte Perle auf "Wounds Of Hatred And Slavery".
Von Midtempo Songs bis hin zu hyperschnellen Attacken ist alles vertreten, was die schwarze Seele begehrt. ETERNAL MAJESTY haben hier eine Sahneschnitte in Sachen Black Metal abgeliefert. Die über 11 Jahre Erfahrung mit dieser Musik ist durchaus hörbar. Auf eine gewisse Art und Weise ist „Wounds Of Hatred And Slavery“ kreativ und abwechslungsreich, ohne jedoch auf die ursprünglichen Stil-Elemente des Black Metals zu verzichten. Die Combo schafft es, gute Melodien ohne viel Firlefanz in ein von Wut und Hass getränktes Kleid zu kleiden, und dennoch sind die Songs deutlich voneinander zu unterscheiden. Für mich eine der Besten Black Metal Scheiben diesen Jahres!
Anspiel-Tipps:
2. Return Of The Frozen Wind
3. Night Evilness
6. Hatred
9. Through The Mist
….arrrrrgggghhhh, die Axt zischt knapp an meinem Schädel vorbei und die dunkle Gestalt verschwindet in dem Schwarz der Nacht – bis zum nächsten Mal….