Ragnarok - Blackdoor Miracle

Review



Label/Vertrieb: Regain Records

OK, der Karneval ist zwar (zum Glück) schon vorbei, aber wenn ihr das vierte Album der Black Metal-Fetischisten Ragnarok auflegt, dürft ihr gerne noch mal Clownsschminke, Plastikpistole, Kunstblut und eure vielleicht etwas unbeachtete Gummipuppe wieder rauskramen. Denn so macht es uns die Band auf dem Cover zu „Blackdoor Miracle" (Regain Records) schließlich auch vor. Wagt man es aber auch der Musik seine Aufmerksamkeit zu widmen und den Volumen-Regler ganz langsam nach oben zu drehen, merkt man ganz schnell, dass es die skandinavischen Gentlemen gar nicht witzig meinen. Die vermeintliche Kultband lehrt uns mit bitter-grimmigen, ultraaggressivem, schnörkellosem Black Metal das Fürchten. Irgendwo zwischen der Schwarzmalerei der alten und neuen Schule gibt es auf dem neuen Satanshappen neun Mal richtig fies, aber auch recht unspektakulär auf die Todesglocke. Wenngleich auch die Produktion - Peterchens kleiner Bruder Tommy Tägtren saß an den Reglern - fern aller billigen Blechtrommel-Black-Metal-Veröffentlichungen sehr amtlich ist, können die meisten Tracks nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Mucke ein wenig die Essenz fehlt, um wirklich Eindruck zu schinden. Im Höllentempo rauschen Nummern wie „Heir Of Darkness" oder „Recreation Of The Angel", ohne das man etwas von einem echten Refrain mitbekommt, semi-atmosphärisch an einem vorbei. Cool sind dagegen Tracks bei denen die Instrumente dynamischer zu Werke gehen und auch mal das Tempo drosseln („Blackdoor Miracle", „Murder"). Black Metal Sammler können sich die Scheibe gerne zulegen. Für mich bleibts leider beim Satans-Metal für die Autobahn, und das auch nur bei schlimmen CD-Mangel-Pannen...oder halt auf dem Weg zum nächsten Karneval.