Sworn - Tended High


Stil (Spielzeit): Hmm... leicht progiger Goth-Death-Doom-Black-Metal (45:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Haarbn prod. (2007)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/sworne

Aus dem Metal-Mekka Eriwan erreicht uns bereits knapp 1 Jahr nach der Veröffentlichung das Debüt von SWORN, die mit den norwegischen Namensvettern nicht nur den Namen gemein haben, sondern auch die Vorliebe für melodischen Black Metal. Da auch noch die je unlesbaren Logos eine zarte Ähnlichkeit aufweisen, sei Obacht wegen der Verwechslungsgefahr geboten.

Doch während die Jungs aus Bergen tatsächlich bis zum Hals in den Spuren von WINDIR & Co. wandeln und immer schön auf die Zwölf zielen, ist die Zuordnung der Armenier zum melodischen BM nur als grobe Orientierungshilfe zu verstehen. Zu vielseitig sind die Ausbruchsversuche, die ein teilweise überraschendes Ergebnis erzielen.

Das beginnt mal mit rein der formalen Gestalt der Songs. Drei der sieben versammelten Lieder sind Instrumental-Stücke, deren Zweck es im Wesentlichsten sein dürfte, Atmosphäre zu kreieren. Die Titel kann man dabei programmatisch verstehen: #1 „Once a Rainy Solitude“, #5 „Yearning“, #7 „Nothing Lasts“ … ja, das kommt in etwa hin, auch wenn die Hohlraumgitarre schon mal abwechslungsreicher eingesetzt wurde.

Von den verleibenden vier echten Stücken lassen drei die 8min-Grenze hinter sich. Sie sind allesamt Konglomerate aus Prog-, Goth- und Death Doom-Anleihen und melodischem BM und dem dazugehörigem Gekeife. Und viel, viel Klargesang, der manchmal gar zu voluminös ist. (Wer mal russische Schlager gehört hat, weiß, was ich meine.) Es glitscht gern mal leicht ins Operettenhafte ab.

Auf jedem Fall ist „Tended High“ ein Album geworden, das vielfältige Einflüsse auf einen schlüssigen Nenner zu bringen versucht. So könnte man auch den Album Titel beim Wort nehmen: hoch gezielt. Vielleicht noch etwas zu hoch. Den Tracks fehlt es im Schnitt an dem letzten Quäntchen, das süchtig macht. Aber Potenz ist mal da. So bleiben allemal mehr als bloß passable Stücke mit recht guten Ansätzen. Zudem habe ich das Album nun mehrfach am Stück durchlaufen lassen und es erscheint mir immer besser zu werden. Hätte ich nach dem ersten Mal maximal 5,5 geboten, so bin ich jetzt schon 2 Zähler weiter (inkl. Exotenbonus). Bevor es unrealistisch wird, wende ich mich mal etwas Anderem zu…