Urskumug - Passover




Stil (Spielzeit): Black Metal (31:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Haarbn Prod. (07.07)
Bewertung: 5,5 / 10


Schwierig zu wertende Sache das, was die Letten der Schwarzen Gemeinde da als Debüt vorlegen.
2003 bereits produziert, wird „Passover“ seit letztem Jahr über Haarbn vertrieben. Die Band versieht ihren teils recht symphonischen, teils brachialen Black Metal mit dem Vornamen „Tribal“. Musikalisch leuchtet mir das nicht ein, da kaum ernst zu nehmende Ethno-Einflüsse auszumachen sind. Hinsichtlich der optischen Selbstinszenierung passt das zwar schon eher, bleibt trotzdem irritierend. Hilfreich nur für die, die Musik nach optischen Gesichtspunkten bewerten.

Irritierend ist auch, dass das Album quasi zweigeteilt ist. Die erste Hälfte ist keyboardlastiger, melodischer Mid-Tempo BM, die zweite reines High-Speed Gemetzel, das von gelegentlichen und unpassenden synthetischen Tönen verunreinigt ist.
Womit das Hauptproblem von „Passover“ benannt ist: Die auf Melodie Angewiesenen dürften mit dem sinnfreien Massaker in Halbzeit 2 auf die Dauer nicht zurechtkommen; während BM-Traditionalisten es gar nicht schaffen sollten, in den Genuss dieser Raserei zu gelangen, weil sie sich vorzeitig wegen der tuntig arrangierten Geräusche (will sagen: wegen der Melodien) indigniert abwenden werden. Zudem dürfte ihnen die gute Produktion ein Störfaktor sein.

Etwas wäre dem Album schon geholfen, hätte man die Stücke anders verteilt. Besser allerdings, man hätte Brutalität und Melodie enger an einander gebunden; so wäre erstens dem Hörer mehr Abwechslung gegönnt und zweitens ein homogenerer Gesamtvortrag draus geworden. [Ob sich das vielleicht beim Zweitwerk von `06 (Am Nodr) gebessert hat, kann ich nicht beurteilen.]

Hmm. Irgendwie nicht schlecht, irgendwie unausgegoren. Punktlandung im Mittelfeld mit zarter Tendenz nach oben. Kaufempfehlung nur für tolerante Black Metaller und Quereinsteiger.