Geschrieben von Manuel Mittwoch, 14 Oktober 2009 08:10
A Hill To Die Upon – Infinite Titanic Immortal
Stil (Spielzeit): Melodic Extreme Death/Black Metal (45:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Bombworks Rec. (22.09.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/ahilltodieuponband
Der Hügel, auf dem man sterben soll, befindet sich also in den Vereinigten Staaten von Amerika. Auf diesem Berg treffen sich vor ein paar Jahren die Gebrüder Cook und beschließen der etwas härteren Szene anzuhängen. Als dann zwei weitere Musiker aufgetrieben sind, das erste Demo-Scheibchen produziert ist, gibt es nun das Erstlingswerk der jungen Band. Denn jung sind die Burschen wirklich, da dreiviertel der Bandmitglieder die Zwanzig noch nicht überschritten haben.
Trotz der Kriegbemalung auf diversen Fotos sind A HILL TO DIE UPON definitiv nicht auf den Pagan-Zug aufgesprungen, der seit einiger Zeit die Massen erfreut, auch wenn sie in ihren skandinavischen Anleihen die Liebe zur Melodie nicht verheimlichen.
Anders als viele Kurz-Intros ist dieses zwar auch nur eine Minute lang, zeigt aber sofort die Marschrichtung gesanglos an, anstatt satte Atmosphäre zu streuen, die noch nichts mit der folgenden Härte zu tun hat.
In den meisten Kapiteln des Elfteilers passiert nichts aufregendes, außer dass solide, melodische Schwarzwurstmusik gespielt wird. Die üblichen Ingredienzien wie ordentliche Blasts, hässliches Gitarrenschrubben und heftige Kehllaute, die sowohl einer Black- als auch Death Metal-Band gut zu Gesichte stehen, sind alle da. Als es gegen das Ende von „Season Of The Starved Wolf“ geht, wird mantra-artig über die Wölfe, den Mond, die Jagd und den Hunger gesungen, während die melancholische Gitarre vor sich hin philosophiert.
Dem kraftvollen Krächzen ist ein bisschen Hall beigemischt, der mich ab und zu an Shagrath von DIMMU BORGIR erinnert, und insgesamt recht brutal herüberkommt. So symphonisch wie die Norweger sind AHTDU aber längst nicht. Hier wird mehr Wert darauf gelegt, die Lauscher anständig zu vermöbeln, als große Harmonie-Teppiche zu verlegen.
Das Eingangsriff von „We Soulless Men“ erinnert mich schwer an 1349, deren düstere Rohheit die Amis auch recht gut kolportieren. Dabei fällt mir auf, dass Titel sieben und acht vertauscht sind, da der achte Titel etwas aus dem Rahmen fällt. Laut CD-Cover und Text-Auflistung heißt dieser Titel wie zuvor genannter, doch ist das kurze Akustik-Intermezzo ohne Lyrics wohl eher „The Dark Road“. Dieser kleine Fehler ist aber zu verschmerzen, da die Songs insgesamt ganz gut für sich stehen und auf der Reihenfolge nicht das Hauptaugenmerk liegt. Vielleicht stimmt auch die Songreihenfolge und das Cover ist falsch bedruckt, wobei die fehlerhafte Reihenfolge auch auf dem Beipackzettel steht. Wie auch immer...
In die Schiene des amerikanischen Brutalo-Deathcores steigen die Jungspunde nicht ein, orientieren sie sich doch in so mancher Harmonie an der europäischen Szene. Auch wenn es kein Frickeltod ist, hat die Truppe ein technisch starkes Stück gebastelt, das zwischen der Schwärze von 1349 und der Barbarei von BEHEMOTH pendelt. A HILL TO DIE UPON passen sehr gut in die Sparte, in der auch die deutsche Gruppe MATHYR vertreten ist. Damit die Platte ein Fünf-Sterne-Menü wäre, müsste es doch noch hervorstechende Merkmale geben, die es zu etwas Besonderem machen würden. Aber für ein Debüt kann man sich hier wunderbar in der Dunkelheit eins über den Schädel braten lassen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."