Stil (Spielzeit): Majestic Black Metal (48:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Woodcut Rec. / Twilight (06.06.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.alghazanth.com
Norwegen ist nicht das einzige Land, aus dem die düsterste Musik kommt.
Dies beweisen einmal mehr ALGHAZANTH, die Mitte der 90er einem schwarzen See in Finnland entsprungen sein müssen. Seit dieser Zeit erfreuen sie unsere Herzen mit bösem, melodiösem Black Metal und sind mit „Wreath Of Thevetat“ mittlerweile bei ihrem fünften Longplayer angelangt.
Ich kann schon mal vorausschicken, dass ich die vorliegende Platte nach dem ersten Durchlauf gleich noch einmal eingeschmissen habe. Das erste Stück hatte es mir irgendwie angetan.
In Blastbeat-Tempo geben die Jungs Gas und blasen sich allen Hass von der zerfressenen Seele. Die Synthies von Ekholm lassen aber die Brutalität in einem harmonischen Gewand erscheinen, so dass einem recht schnell DIMMU BORGIR einfällt. Doch ganz so opulent, wie deren letzte Alben sind ALGHAZANTH doch nicht ausgestattet. Das Keyboard trägt zwar sehr viel der Hauptmelodien, doch harmoniert es sehr gut mit der Kälte der restlichen Fraktion.
In „Moving Mountains“, dem schon erwähnten ersten Song, erscheint nach dem wunderbar hymnischen Chorus ein akustisches Zwischenspiel zur Abwechslung, das in seiner langsamen Art Melancholie und Tragik kolportiert. Ein diabolisches Glockenspiel bringt dann noch eine andere dunkle Note mit hinein.
„The Phosphocrescent“ lädt mit einem schönen Riff ein, den Schädel zu schwingen, während die typisch schreddernden Gitarren das Black-Metal-Feeling deutlich verstärken. Da die Songs die Fünf-Minuten-Grenze nie unterschreiten, tut Abwechslung not. Und die gibt es auch in Form von Tempo und Rhythmus, doch nicht so kompliziert, dass man seine Lauscher strecken müsste.
Die doppelten Lead-Gitarren von „Rain Of Stars“, Lied Nummer fünf, gehen sehr schön unter die Haut, kribbeln ein bisschen und bleiben dann in der Ohrmuschel hängen. Das versprühende Gift, wie es auch NAGLFAR von sich geben, gemixt mit fast filmischen Melodien, wie sie in „Twice – Born“ zu hören sind, machen den Sound zu einem kalten, erhabenen Erlebnis.
Da ist das vorletzte „Future Made Flesh“ fast schon traditionell einfach gehalten, jedoch bleibt es nur teilweise bei der rauen Tradition. Bevor der Krächzer vom Dienst am Ende in Bosheit seine Stimme ausklingen lässt, bringen symphonische Klänge das relativ langsam gehaltene Stück doch noch in die bekannten mystische Sphären.
Nicht ganz so bombastisch wie DIMMU BORGIR, doch schön melodisch brutal wie CATAMENIA knallen die Finnen von ALGAZANTH ihre neue Langrille auf den Plattenteller. Wer sich an synthetischen Klängen stört, der kann gleich weitergehen.
Zu den nicht allzu komplizierten, satanisch schönen Hymnen der Düsterheimer können alle anderen dunklen Seelen einen Schwarztee trinken.
Manuel
"Größtenteils harmlos."