Stil (Spielzeit): Pagan Black Metal (43:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Nailboard Records (04.06.07)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.loits.org
Neues vom Baltikum. Schon seit über einer Dekade sind LOITS aus Estland am Werk. Obwohl südlicher als Norwegen gelegen, beweisen LOITS, dass man auch in ihrem Land die Dunkelheit schätzt. Mit „Must Album“, was stark an den Titel „Black Album“ erinnert und wohl auch auf diesen verweisen soll, ist der nordische Sechser wieder am Start und präsentiert uns den neuesten Silberling.
Zunächst fällt mir auf, dass ich kein Wort verstehe. Aber das ist ja nix neues. Falls sich eine nordeuropäische Düster-Kapelle ihrer Heimat bewusst ist und in deren Landessprache singt, habe ich hier eh keine Chance, wobei ich auch gestehen muss, dass dies manchmal gerade zu dem dunklen Flair passt.
Jetzt aber zur musikalischen Seite: schreddernde Sechssaiter, ein raues Schlagzeug und dezente Keyboardklänge zeigen mir, wo es lang geht. Zunächst meist im Midtempo gehalten, rocken die Esten langsam in die Nacht hinaus. Wechselnder Gesang, wobei Lembetu seine Reibeisen-Stimme (die mich stellenweise an Shagrath von DIMMU BORGIR erinnert) gut zu Gehör bringt oder auch clean singt, wirkt nicht übertrieben, sondern atmosphärisch stimmig.
In Teil vier gibt es zusätzlich einen in Wortfetzen erzählten Vokalpart. Der ziemlich raue Sound erinnert mich etwas an langsame Stücke von SATYRICON. Und in Abschnitt sechs, betitelt mit „Veealune valss“, klingt es fast schon ein bisschen doomig träge, bevor es erstaunlich progressiv weiter geht.
Kurz vor Ende der Scheibe in „Surmarestoran“ scheint es, als ob LOITS sich mit den Burschen von FINNTROLL zusammengetan hätten. Es klingen folkloristisch, tänzerische Töne aus der Membran, die trotzdem ebenso mit der Düsterheit der finnischen Kollegen kombiniert werden. Zum Abschluss darf dann aber noch mal abgeschädelt werden bei einem schwarzen Liedchen namens „Öölaul“, das sich gut einreiht in die neun Songs, welche selten das Gaspedal ganz nach unten drücken.
LOITS kommen zwar aus einem kleinen Land, das bisher noch nicht so populär für Düster-Metal ist, wie die nördlicheren Staaten. Allerdings können sie schon auf einige Live-Erfahrung mit renommierten Bands wie SOILWORK, WATAIN, VADER oder BOLT THROWER zurückblicken. Schlussendlich liefern LOITS ein solides Black-Metal-Album ab, das ab und zu Elemente des Pagan Metal mitbringt. Trotz kleiner neuer Facetten, die eingestreut werden, bleiben sie doch einer Linie treu, was ich durchaus positiv bewerte.
Manuel
"Größtenteils harmlos."