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Der unscheinbare Name TAAKE lässt unlängst viele Black Metallerherzen höher schlagen. Vom Bekantheitsgrad her liegt die norwegische Band irgendwo zwischen MARDUK, CARPATHIAN FOREST und KOLDBRAAN, wobei dieser seit den letzten zehn Jahren enorm angestiegen sein muss. Kein Wunder, denn der Bedarf an authentischem, unverfälschtem Black Metal ist seit dem auch sehr gewachsen, da ja viele neue Bands den kommerziellen Aspekt dieser Musik verfolgen.
Geboten wird also Blastbeat-verfeinertes Gitarrenspiel mit treibenden Riffs, die nur so und nicht anders zum Black Metal passen. Es sind gerade diese Riffs, die mich TAAKE mit den älteren Alben LORD BELIALs vergleichen lassen. Nur der Frauengesang und die übermäßige Nutzung von Keyboards fehlen, aber Akustikgitarrensoli sind vorhanden. Das ist gut, denn so prägen sich die Lieder relativ schnell ins Gehirn ein und können somit zu Ohrwürmern werden.
Auch der Gesang folgt dem rohen Konzept. Ohne Hall, Verzerrung oder sonstige technische Abänderungen schafft er es, die Atmosphäre dunkler und schwärzer zu gestalten. Dabei ist immer auf eine rhythmuskonforme Betonung geachtet, was im Black Metal viel zu häufig missachtet wird, wenn man mich fragt. Auch das obligatorische „Huowwgh“ (das seit DARKTHRONE auf keinem Black Metal Album fehlen darf) wird in gefälligen Dosen angewandt. Der Basser ist ein Meister seines Faches, denn die bretternden Bassläufe haben wirklich Klasse. Vor allem spielt er nicht nur das Pflichtprogramm, sondern variiert ab und an sein Spiel, wobei sogar gegenläufige Passagen zu vernehmen sind. Diese sind einfach schön anzuhören und verleihen dem musikalischen Gesamteindruck eine komplexere Note. Dass der Drummer dabei auch mehrere Rhythmen jenseits des Blastbeats kennt, und öfters - auch innerhalb eines Liedes - die Rhythmen ändert, ist zur heutigen Zeit absoluter Standard für Bands, die auch ausserhalb ihrer Gefilde erfolgreich sein wollen.
Ersterscheinung des „…Bloergvin…“ Albums war in der ersten Hälfte der vergangenen Dekade 2002. Ich muss gestehen, dass dies noch eine Zeit war, in der ich weder Black Metal noch Metal im Allgemeinen gehört habe. Dennoch maße ich mir an zu sagen, dass der Sound TAAKEs damals schon roher und authentischer war als der vieler anderer neuerer Bands. Wobei noch zu bemerken wäre, dass TAAKE schon seit 1993 Veröffentlichungen vorzuweisen haben. Darum zähle ich diese Band zu den Kultvertretern Norwegens.
Freunde von MARDUK, LORD BELIAL oder SARGEIST mögen sich bitte sofort in einen Plattenladen begeben, um sich das Re-Release zu kaufen, sofern sie die Erstauflage nicht schon besitzen.
Stil (Spielzeit): Black Metal (39:40)
Label/Vertrieb: Peaceville Records (bereits erschienen)
Bewertung: 7,5/10
BYE Redaktion
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