Stil (Spielzeit): Black Thrash Punk'n' Roll METAL (38:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville(Tyrant Syndicate) (31.10.08)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: http://www.darkthrone.no/news/index.php
DARKTHRONE machen genau da weiter, wo sie mit „F.o.a.D.“ die Antwort auf das Gejammer wegen „The Cult is Alive“ platziert haben. Das stellt schon das Cover klar. --- Der 80er Kult ist vielleicht lebendiger denn je und der Gestus ganz sicher immer noch der Mittelfinger. Die beiden Berufsrüpel /-nostalgiker zelebrieren also auch diesmal ihr rumpeliges Gemisch aus Thrash, Punk, MOTÖRHEAD- Rock’n Roll und NWoBHM (wobei das „B“ sowohl für „Black“ als auch „British“ stehen kann) …
Fast vergessene Legenden wie VENOM und nie wirklich da gewesene Helden wie WARFARE oder SACRILEGE erleben die musikalische Würdigung, die ihnen zukommt… Man könnte genauso leicht -zig andere angeben. Wichtig nur: 80er Zeug und räudig muss es sein.
Ohne in eine ohnehin überflüssige Diskussion einsteigen zu wollen: Dass DARKTHRONE seit einigen Jahren keine „trve“ Black Metal Band mehr sind, ist so offenbar wie die Tatsache, dass sie unverändert für dass stehen, was Black Metal der Idee nach ist und war: Metal Punk. Dass sie es den Epigonen überlassen, die xte Neuauflage von „A Blaze in the Northern Sky“ `rauszuhauen, ist mal gut so.
Stattdessen geht man dem BM auf den Grund, weil das mit solcher Akribie und Sachverstand sonst niemand macht. Wie sagte Fenriz so schön: „Der Job ist dreckig, aber irgendwer muss ihn ja machen“.
Selbst AURA NOIR, die auf dem von Nocturno Culto und Fenriz geführten Peaceville-Sublabel Tyrant Syndikate ihren Black Thrash feilbieten, sind musikalisch nicht halb so interessant, auch wenn sie erstmal besser `reinlaufen.
Obwohl „Dark Thrones & Black Flags“ grundsätzlich aus denselben Bauteilen wie die beiden Vorgänger zusammengedreht wurde, gelingt es DARKTHRONE wieder einmal, sich nicht selbst zu kopieren: Gruben sich die Trax von „The Cult is Alive“ und „F.o.a.D“ (ähnlich wie bei AURA NOIR) recht spontan in den Kortex, mal eher Punk-, mal eher Thrashlastig, so braucht der aktuelle Teller diesmal schon einige Umläufe. Insgesamt aber ist „DT&BF“ vielleicht noch etwas spannender. Besser? Nö, nur anders geil.
(Nur) Ein Zitat noch zu den Texten: mal wieder verarbeitet Fenriz überaus persönliche Themen: der „Hiking Metal Punk“ gibt uns in den Linernotes u.a. Einblick in die Entstehungsprozesse dieses ruhmreichen Angriffs auf den Zeitgeist: „This openiong riff came to me while i was walking in the forest, so i had to hum it in my head all the way home. Arrrrrrrrgh! NESBOLD sells Darkthrone shirts designed for this song, and I dedicate this to Marius Jacobsen and all hiking Metalheads and Punks, all of you people with 'your heads in the forest' and all my camping crew”.
Ach ja, es sind zwei “fucking around” - videos mit drauf, die nochmals den ernsten Humor der beiden klären… DAS ist Metal! Und nicht dieser Soziologenunfug über Wacken… Der 80er Kult ist definitiv lebendiger denn je und wer’s nicht glaubt, dem hielten vorab schon VENOM ihr F.o.a.D.! entgegen. Fenriz sieht es genauso; er ist eben ein Traditionalist…