Werewolf – The Order Of Vril



Stil (Spielzeit): Pagan Black Metal (45:04)
Label/Vertrieb (VÖ): No Colours Rec. (November 2009)
Bewertung: 6/10

Link: http://iuvenes.prv.pl
 

WEREWOLF bestand bis vor kurzem aus zwei Polen, die schon seit geraumer Zeit Musik zusammen gemacht haben. Während Berserk für die Saiten und Tasten zuständig ist, war Greywolf Drummer und Sänger, bis er Ende Oktober letzten Jahres verstarb (R.I.P.). Genauere Umstände sind mir hierbei nicht bekannt.
Als IUVENES waren die beiden schon seit einigen Jahren und drei Alben unterwegs, bis vor fünf Jahren WEREWOLF entstand und nebenher eine Demo als EXORZIST an den Start ging. Musikalisch bewegt sich das meiste Material im düsteren und harten Bereich, was auch bei der aktuellen Scheibe zu verzeichnen ist, die post-mortem bezüglich des einen Mitglieds erschienen ist.
Auf einer Myspace-Fan-Seite von IUVENES findet sich unter den Freunden die Band GRAVELAND, die durch ihre Nähe zu NSBM immer wieder in Kritik geraten ist. Wenn man nun „Vril" in einer großen Online-Enzyklopädie sucht, findet man eine angebliche okkulte, verschwörungstheoretische Geheimgesellschaft vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, die den Aufstieg des Nationalsozialismus gefördert haben soll. Andererseits ist die Existenz dieser Gesellschaft wohl nicht historisch belegt und daher insgesamt vielleicht als Teil des Albumstitels nur bedingt ernst zu nehmen. Da meine Informationen jedoch sehr begrenzt sind, wende ich mich jetzt dem Album über den Auftrag von Vril zu, denn es soll ja hier auch um Musik gehen.

Ohne große Umschweife kommen WEREWOLF zu Potte. Eiskalte Kreisch-Vocals hallen hasserfüllt zu den klassischen Sägeblättern, die bald auch mit synthetischen Klängen beklebt werden. Dabei wird relativ wenig Aufhebens gemacht um komplizierte Strukturen und knifflige Hörproben. Das lässt sich schon daran festmachen, dass der Übergang vom Opener „Wolfs Lair" in „Night Hunter" harmonisch so fließend ist, dass kaum ein Unterschied bemerkenswert ist.
Obwohl ich nicht weiß, ob die Platte textlich in einem Fluss liegt, könnte es musikalisch zumindest passend sein, denn es werden kaum Sperenzchen eingefügt. Vielmehr regiert die frostig-düstere Atmosphäre, die mit viel Keyboards und lang gezogenen Klangbögen das ganze fast wie ein einziges Lied erscheinen lässt.
Auf diese Weise wirkt wahrscheinlich der Einfluss von BATHORY noch nach, der mehr hypnotisch und hymnisch als vertrackt und modern daherkommt. Insofern stellt diese Scheibe nicht etwas besonders neues dar, doch wird die Kälte eines polnischen Winters recht stimmungsvoll transportiert.
Manuel

"Größtenteils harmlos."