Stil (Spielzeit): Pagan / Black Metal (31:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Pagan Rec.(06.10.09)
Bewertung: 4,5 / 10
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Meine erste Begegnung hatte ich mit L.O.Ns 12. Album „Neoheresy“ von 2008 … Und das hat mich ziemlich geplättet. Geiles, schwarzes, angefolktes und orchestrales Metall mit viel ernstem Pathos bei recht niedriger Kitschquote. Kein sehr häufiges Erlebnis. Und "Od po?udnia na pó?noc...", das erste Werk 2009, war wohl noch einen Tacken stärker. Nun also, d.h. letzten Oktober und damit kaum vier Monate später, der nächste Streich.
Und man kann es kurz machen: Wie üblich beherrschen Pomp, Melodie und Geknatter das Geschehen. Nur dass diesmal die Nummern allesamt nicht wirklich zünden wollen. Das liegt auch am etwas luschigen und indifferenten Mix.
Aber auch ohne die soundtechnischen Mängel käme „Kry“ kaum besser weg. Wo auf den Vorgängern Erhabenheit war, gibt’s nun eher angestaubten Schwulst; wo Finsternis herrschte, dämmert’s nur; wo die Hölle zu gefrieren schien, ist es diesmal allenfalls leicht gekühlt. Jagut, der Titeltrack hat eine ganz manierliche Synthielinie und „Kraina Mgiel“ ist wirklich nicht übel, aber solche Epen wie „Milczace Sumienie“ oder „Ga??? i sznu“ der Vorgänger (um nur zwei Beispiele zu geben) sind einfach nicht zu vermelden.
Kurzum: „Kry“ wirkt lieblos zusammengeschraubt, nähert sich bedrohlich jener Mittelmäßigkeit an, die das Genre so häufig produziert, und lohnt die Anschaffung ganz sicher nicht. Ob hier eine ernsthafte Schaffenskrise vorliegt oder L.O.N nur endlich mal seinem Veröffentlichungsoverkill Tribut zollt, sehen wir denn beim nächsten Album… Das müsste ja in spätestens zwei Monaten erscheinen. Man sollte echter Fan von HELLVETO / L.O.N. sein, damit sich die Anschaffung lohnt.