Stil (Spielzeit): Black Metal (55:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Sound Riot Records
Bewertung: Nur was für Puristen (3/10)
Link: http://www.myspace.com/svartsynband
Es ist anno 1997 - die Welt trauert mit Elton John um Lady Di, Klon-Schaf Dolly wird der Öffentlichkeit präsentiert und in Kyoto treffen sich die Häupter der Welt, um etwas gegen das Ozonloch zu unternehmen - da finden sich SVARTSYN im Sunlight-Studio ein, um eine Scheibe namens "Bloodline" einzuprügeln. Warum das Werk danach nur als Doppel-LP erschien, weiss der Geier - vielleicht weil es zu jener Zeit einfach nicht true genug war, seine Machwerke auch auf CD zu veröffentlichen.
"Bloodline" hat also bereits einige Jahre auf dem schwarzmetallischen Buckel - nun haben es die neun Songs plus zwei Bonus-Stückchen von der im gleichen Jahr erschienen "Tormentor"-EP doch noch zu CD-Ehren geschafft.
Das Alter hört man den Songs allerdings auch an. Was da aus den Boxen scheppert, ist Mittneunziger-Black-Metal der grobgehackten Sorte. Klingt für mich danach, als hätten sich die Jungs akkurat an Großmeister Fenriz' Aussage gehalten, wonach richtiger Black-Metal eben gefälligst auch räudig zu klingen hat. Wenn das Absicht war - Respekt, Ziel erreicht.
Und musikalisch? Nun, musikalisch bot "Bloodline" wohl auch 1997 schon keine weltverändernden Inhalte. Ähnliche Alben gabs auch damals schon im Dutzend billiger. Nicht, dass die Songs schlecht wären, aber sie sind eben auch weit davon entfernt, originell zu sein. Möglich, dass die LP damals wegging wie warme Semmeln, die Black-Metal-Gemeinde kaufte ja alles, was schwarz-weiss geschminkt und nicht bei drei auf den Bäumen war, aber heutzutage ist es dann doch etwas dürftig.
Es finden sich einfach viel zu viele Stellen auf der Platte, wo fantasielos geknüppelt - respektive auf die Gitarren gedroschen - wird .und ich vermisse auch mal die eine oder andere vernünftige Songstruktur. Es klingt einfach zu sehr nach dem "großen Gleichmacher" - Akzente eher Fehlanzeige.
Gut, wir wollen nicht überkritisch sein, es ist und bleibt ein Re-Release. Zum zwischendurch hören ist Bloodline allemal geeignet und hier und da finden sich auch gute Ideen. Und wenn wir ehrlich sind - wer auf diese Art Black-Metal steht, dem werden meine Kritikpunkte auch nicht wirklich ans Herz gehen.
Fazit: Ihr wollt dreckigen, kalten Sound? Aggressive Vocals? Blastparts? Mit anderen Worten: Old-School-Black Metal? Dann kauft euch "Bloodline" Ich persönlich hab's halt nur gern etwas weniger... monoton.