Stil (Spielzeit): Technical Death/Thrash Metal (45:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Yonah Rec./Alive (26.03.10)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/warfieldwithin
http://www.warfield-within.de
Wer behauptet, in Deutschland werde beim Waldsterben zu viel geholzt, der sollte sich unter anderem an WARFIELD WITHIN wenden. Als sich vor fünf Jahren in Mönchengladbach ein paar Jungs finden und ihre Äxte und Schlagstöcke sammeln, brummt schon nach der ersten Demo einem Label das Trommelfell, so dass das Debüt ordentlich aufgenommen in der Welt verstreut wird.
Knapp anderthalb Minuten bekommt der Schädel als Vorsprung, bevor er ausrasten darf. Solange dauert die Eingewöhnungsphase dieses musikalischen Hassbatzens. Sobald der Geschützpanzer Fahrt aufgenommen hat, brüllt die Kanone die Schädelplatte davon und Maschinengewehrfeuer erhöht das Tempo auf dem Kriegsschauplatz.
Markerschütterndes Geschrei und übles Gegrunze ätzt als Schwefelgeruch mit Hilfe der schneidenden Wurfstern-Gitarren die Hirnrinde weg, obwohl diese noch gebraucht wird. Denn mit einem simplen Soldaten-Discofox kommt man hier nicht durch die Takte. Dazu wird zu häufig der Streubomber hervorgeholt, der seine Akzente sehr unterschiedlich setzt. Ein nicht ganz so kompliziert strukturierter Genickbrecher ist hier der Titeltrack Nummer vier, der mit Vollgas über das Schlachtfeld heizt und cleane Vocals als Bonusbombe enthält. Dabei darf man aber auch diesen Song nicht unterschätzen, dessen Riffs als wendige Eurofighter daherkommen.
Insgesamt ziemlich angepisst geben die Burschen persönliche Geschichten, psychisches, pessimistisches und nihilistisches zum Besten. Meist ist der Gashebel des Jagdfliegers nach vorne durchgezogen, denn vom Vollgas geht die Truppe selten. Einzel- und Doppelläufe, mal einen erfrischenden Basseinsatz, oftmals technisch recht kompliziertes Rasen auf den Revolvertrommeln und den Streitäxten mischen sich zu einem Napalm, der einen tödlichen Teppich über allen Zuhörern ausrollt.
Der neue Gitarrist, der von JACK SLATER auf das innere Kriegsgebiet gewechselt hat, bringt nicht zwingend eine Mitgift mit, doch in einer ganz anderen Ecke spielen WARFIELD WITHIN auch nicht. Man kann die rüden BEHEMOTH erwähnen, die brutalen KRISIUN dazu nehmen und noch modernen Trash wie bei CHIMAIRA dazumischen und es ergibt sich eine heftige Ballerei. Für Höchstnoten fehlen etwas die Hits, doch mit „Inner Bomb Exploding" kann man sich prima mit vielschichtigem Brutalo-Geholze den Schmalz aus dem Gehörgang pusten lassen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."