Armagedon – Death Then Nothing



Stil (Spielzeit): Death Metal (32:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Mystic Prod./Soulfood (17.05.10)
Bewertung: 8/10

Links: http://www.armagedon.net.pl
http://www.myspace.com/armagedonofficial
 

Damals, vor vierundzwanzig Jahren, gründeten sich in Polen ARMAGEDON. Es dauerte ein bisschen bis sie Fuß fassten und Anfang der Neunziger gemeinsam mit VADER die Welt eroberten. Doch dann wurde es ruhig, bis vor ein paar Jahren die Formation wieder zusammentraf. Gut sechzehn Jahre nach dem Debüt kommt also ein Zweitlingswerk zur Welt, das zwar nach langer Abstinenz eine Neuigkeit ist, aber dennoch eine ordentliche Portion Todesblei ausspuckt.

Aber los geht's mit Klavier. Doch keine Angst, dies ist nur eine stimmungsvolle, düstere Einführung in das Universum des Death Metal. Dementsprechend geht es in dem Titeltrack und Opener auch gleich zur Sache.
Kompromisslos kommen wunderbar derbe Growls zum Vorschein, es wird geblasted und geschreddert, dass die Finger wund werden müssen. Aber dabei soll es nicht bleiben. Spontan gibt es ein klein wenig eingefügte Synthies, die etwas dunkle Harmonie in die Luft pusten, oder kurze Soli lockern das Geballer auf. „Blanket Of Silence" fährt zusätzlich einen dicken Kopfschüttel-Groove auf, so dass einem wirklich nicht langweilig werden kann.
Als dann in „Seeing Is Believing" fast orientalisch angehauchte Chöre im Duett mit derbem Gegrunze aufgeführt werden, bringt diese Kombination eine Atmosphäre mit, die trotz ihres ungewöhnliches Charakters in all den aggressiven Lärm hineinpasst.

Insgesamt gehen ARMAGEDON so gut wie gar nicht vom Gaspedal, dabei rattern sie aber auch nicht im Unwahrscheinlichkeitsdrive zu schnell durch die Gegend. Gehobenes Mid-Tempo regiert oftmals, die Vocals sind die reine Freude und zwischen hartes Riffing schleichen sich genügend Melodien und groovige Passagen. Manches Zusammenraufen nach vielen Jahren bringt nur Verwirrung und wenig Schmackhaftes an den Tag. Die Polen machen allerdings alles richtig und liefern eine prima Schlachtplatte ab.
„Father Of Oblivion" muss man einfach mitgrölen und dazu die üblichen Nackenbewegungen durchführen. Ganz zum Schluss geleitet uns in „F... End" das Klavier hinaus aus dem Massaker, das uns gerade fröhlich die Ohren zerstückelt hat. Mit einem glücklichen Grinsen verschwindet der Hassbolzen in der Betonwand und kommt auf der anderen Seite wieder heraus, wenn man erneut auf „Play" drückt – und das sollte man tun!
Manuel

"Größtenteils harmlos."