Laethora – The Light In Which We All Burn




Stil (Spielzeit): Death Metal (41:06)
Label/Vertrieb (VÖ): The End Rec./Soulfood (27.04.10)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.myspace.com/laethora
 

In Göteborg kann mancher nicht genug kriegen. Als ob die durchaus bekannte Band DARK TRANQUILLITY nicht genug Zeitvertreib wäre, ist Niklas Sundin, seines Zeichens Gitarrist der eben Benannten, auch als Graphik-Designer tätig. Und da die musikalische Seite auch noch nicht ausgereizt ist, greift er seit fünf Jahren auch für LAETHORA in die Saiten. Mit der Unterstützung dreier Mitglieder der Progressive-Metaller THE PROVENANCE hat die Truppe heuer ihre zweite Scheibe geerntet.

Nachdem das Debüt-Album eine Hommage an den Old-School-Death-Metal sein sollte, soll laut Informationsblättchen das neue Material eine Weiterentwicklung darstellen. Doch machen wir uns nichts vor – eine komplette Kehrtwende ist auch kein bisschen zu verzeichnen, denn Oldie-Tod ist diese Mucke immer noch.
Wenn in „A.S.K.E." langsamer, schwerfälliger Groove mit den Kettenrauchervocals leicht melancholisch wird, schwirrt mir der Name DISBELIEF durch die Synapsen, wobei diese noch mehr wert auf eingängige Melodien legen. Doch so manche Disharmonie verweist auch ein bisschen auf amerikanische Schule oder in dem Titel „Humanae" scheint der Grindcore seine Finger mit im Spiel gehabt zu haben.
Während die Platte in ihrem Verlauf zwar ordentlich Dampf ablässt mit kurzen Raucherpausen, gibt es für mich im siebten Track erstmals einen kleinen Höhepunkt. Die schwere Dampfwalze, die teilweise auch mit Highspeed durchs Gehölz brettert, sägt sich prima in der Schädelplatte fest, so dass man es schon fast Hookline nennen könnte.

Was insgesamt ein wenig von der Klasse wegnimmt ist der raue Gesang, der kaum variabel ist. Zwar muss nicht immer alles in alle Richtungen ausgereizt werden, aber hier würde ein bisserl Abwechslung nicht schaden. Die erdige Produktion mit einigen grindigen oder thrashigen Elementen richtet sich eindeutig nach der alten Schule, allerdings eher aus Übersee als aus dem klassischen Göteborgsound kommend.
Meines Erachtens nimmt die Scheibe mit fortlaufender Spielzeit erst richtig Fahrt auf. Es bleiben dann aber doch nur einzelne Songs, die sich als brutale oder schwermütige Kracher entpuppen. Die gesamte Anzahl von dreizehn Songs fackelt kein ganzes Feuerwerk ab, zündet aber immer wieder eine Kanonenladung. Wer sich gerne von MORBID ANGEL oder OBITUARY den Hintern versohlen lässt – wobei die europäischen Kollegen von DISMEMBER und EXMORTEM mit ihrem Sound auch nicht weit entfernt sind – der kann sich hier getrost seinen Nachmittagskaffee versüßen lassen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."