Perpetuum – Gradual Decay Of Conscience



Stil (Spielzeit): Alternative Death/Black Metal (40:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Australis Rec./Lugga Music (30.05.10)
Bewertung: 6/10

Link: http://www.myspace.com/perpetuumchl
 

Als sich vor sieben Jahren in Chile eine Bande zusammenrauft, beschließt sie zunächst unter dem Namen NOCTURNAL BLASPHEMY dreckigen, rauen Black Metal zu zocken. Doch schon bald machen sich andere Einflüsse bemerkbar und die Band beschließt, sich einen neuen Anstrich zu geben, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben. Konsequent wollen die Burschen ohne Scheuklappen ihr Projekt unter neuer Flagge hissen und dürfen alsbald mit Labelunterstützung ihren Erstling als PERPETUUM präsentieren.

Nach einem klassischen Unheimliche-Geräusche-Intro wird klar, warum die Jungs sich von der reinen Schwarzmetall-Attitüde abgewendet haben. Der Opener „Monoliths" legt eine deftige Mischung vor aus schrägem Todesblei mit tiefen, schweinischen Lauten, sowie dunkelschwarzes Hackbrett mit hohem Stimmbandzerren. Wenn die Geschwindigkeit auf den ersten Gang zurückgreift, wird es fast ein bisschen todes-doomig, was aber im Vergleich zu skandinavischen Kapellen dieses Genres nicht mit hübschen Melodien aufwartet.
Abwechslungsreich ist diese Platte durchaus gestaltet. „Into The Deepest Darkness" bringt ein angejazztes Alternative-Interlude mit sich oder „Stigmata" will mit rauschenden, sphärischen Klängen die Finsternis beschwören. Neben der angeschwärzten Letalmetallmusik streuen die Chilenen immer wieder Liedschatten ein, welche die Kehrtwende vom puren Black Metal rechtfertigen. Durch solche recht häufigen Stilwechsel und auch Rhythmusspielchen fernab vom simplen Discofox bekommt die Scheibe des Öfteren eine progressive Schlagseite.

Bei dem Sound war ich mir zu Beginn nicht ganz im Klaren, wie gut er mir gefällt. Die Drums klingen manchmal etwas hölzern und insgesamt ist alles sehr ruppig gehalten, als ob entweder zu wenig Geld für eine knalligere Produktion da war oder bewusst ein bisschen der Garagensound Einzug halten sollte. Andererseits wirkt diese grobschlächtige Mixtur mit feinen Einsprengseln mit der Zeit auch authentischer in ihren dreckigen Klangfarben.
Im Gegensatz zu ihren südamerikanischen Kollegen von KRISIUN fahren PERPETUUM nicht in einer klar definierten Bahn. Trotzdem entfaltet die Platte eine Brutalität, die kaum weniger Härte zeigt. Aufgrund der Vielfältigkeit kommt man nicht so schnell in die Mucke hinein und wenn man einmal drin ist, lässt sie einen auch nicht vor Freude aufschreien. Vielleicht wäre weniger mehr gewesen, aber nichtsdestotrotz ist der Silberling ein guter schwarz gebratener Hackbraten.
Manuel

"Größtenteils harmlos."