Stil (Spielzeit): Technical Death Metal (41:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (21.05.2010)
Bewertung: 6/10
Link: www.myspace.com/aeon666
Metal Blade ist ja bekanntlich eine niemals versiegende Quelle der Freude für Liebhaber extrem(st)er Klänge, wobei jeder Geschmack Berücksichtigung finden dürfte. Nun, AEON aus Schweden gehören hierbei wohl am ehesten in die Kategorie „extrem extrem“.
„Path Of Fire“, AEONs zweites Album bei Metal Blade, klingt so amerikanisch, wie man es niemals von einer Elchtod-Kapelle erwartet hätte. Das Teil könnte auch direkt aus Florida kommen. Dass das aber kein Qualitätsmerkmal sein muss, zeigt vor allem der stete Strom an neuen Tech-Death-Bands, die seit einigen Jahren in endloser Menge an die Öffentlichkeit gespült werden. Irgendwann ist auch mal genug.
AEON schaffen es zum Glück gerade noch so, auf dem schmalen Grat zu tanzen, der ihnen eine Daseinsberechtigung gibt. Das Lob von CANNIBAL-CORPSE-Basser Alex Webster, AEON schafften es, neben entrückter Brutalität auch gute Songs zu schreiben, kann man nämlich durchaus so stehen lassen.
Trotzdem wird man beim Hören von „Path Of Fire“ das Gefühl nicht los, austauschbare Massenware zu konsumieren. Griffbrettgewichse um des Wichsens willen eben, ohne einen Hauch Stimmung. Die Labelkollegen von JOB FOR A COWBOY oder WHITECHAPEL machen da im Prinzip nichts anderes, bringen aber immerhin eine Portion Dunkelheit in ihre Musik mit ein. Bei AEON hingegen gibt es ausschließlich Getrümmer.
Ein paar nette Gitarrensoli bilden die Ausnahme; einzig das ausgedehnte, entzückend tirilierende Solo in „Liar In The Name Of God“ bleibt als stimmungsvolles Tüpfelchen im Gedächtnis. Der Rest ist Geknüppel, kaum mehr und kaum weniger.
Wer auf seelenlosen Tech Death ohne Atempause steht, sollte sich „Path Of Fire“ zulegen. Wer aber Brutalität mit Stil und Atmosphäre bevorzugt, sollte sich besser woanders umsehen.