Sacrificium - Escaping The Stupor

Stil (Spielzeit): Death Metal (46:07)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lotus / Soulfood (23.01.06)
Bewertung: Schweden... Schwabenstahl feinster Güte (7/10)
Link: http://www.sacrificium.com

Lange Vorreden (in Musikerkreisen auch gern "Intro" genannt) sind die Sache von SACRIFICIUM nicht - bei ihnen gehts von Null auf Hundert in einer Sekunde. So bläst denn auch "Canvas", der Opener ihres neuen Albums, gleich mit Volldampf voraus aus den Boxen, ohne sich mit einstimmenden Keyboardklängen oder ähnlichem gern genutztem, aufzuhalten. So gefällt mir das. Da weiss man doch gleich, woran man bei den Stuttgartern ist.

Und was erwartet den geneigten Hörer auf "Escaping The Stupor"? Ein abwechslungsreicher Reigen aus Schwedentod der mit einer guten Prise Thrash gewürzt und ordentlich reinknallenden Riffs abgeschmeckt wurde. Growls und Screams wechseln sich dabei sehr angenehm ab und geben den Songs Tiefe. Das Ganze Ist vielleicht nicht die Innovation in Reinkultur, aber die Ausführung ist auf jeden Fall top! Um es mal so zu sagen: Die Zutaten gibts in jeder guten Küche - aber kochen muss man immer noch selber.

SACRIFICIUM treten dabei das Gaspedal aber nicht permanent gegens Bodenblech, sondern platzieren geschickt auch mal etwas gediegenere Momente. Aber, das merkt man den Songs an, so richtig glücklich sind die Schwaben nur, wenn sie volle Pulle Gas geben, das Drumkit im Stakkato daherkommt und die Gitarrensaiten zu glühen beginnen, denn allzu lange halten sie sich meist nicht zurück. Und das ist auch gut so - wäre es doch eine Verschwendung, diese Energie nicht rauszulassen.

Und das allerwichtigste: irgendwann ist die Scheibe durch und man fragt sich "Huch, das war's schon?", was aber nicht an der Spielzeit liegt. Gut, 46 Minuten sind vielleicht noch nicht das Optimum, da hätten man vielleicht noch ein bisschen mehr drauf packen können, andererseits - wozu hat der CD-Player denn eine Repeatfunktion? Also, einfach drücken, und "Escaping The Stupor" ein zweites oder drittes Mal geniessen. Denn langweilig wird diese Scheibe so schnell nicht.

Ist jemandem aufgefallen, dass ich gar nichts zum Sound gesagt habe? Tja, weil es da auch nichts zu sagen (will heissen: bemängeln) gibt. Genau so muss sich ein Death-Metal Album anhören.

Fazit: Schweden + Schwaben = klasse Album!