Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (47:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Terrasound Records (15.05.2010)
Bewertung: 6/10
Link: www.myspace.com/trashcanned
TRASHCANNED ist ja wohl mal der geilste Bandname seit WEEDEATER! Leider erfüllen die Österreicher aber nicht die Erwartungen, die der Bandname suggeriert. Statt rotzigem Sludge oder oldschooligem Death/Thrash gibt’s auf „Key To The Paradox“ finnisch klingenden Melodic Keyboard Death Metal.
Kennt jemand OMNIUM GATHERUM? An die Finnen habe ich mich beim Hören von „Key To The Paradox“ ständig erinnert gefühlt. Unbemerkt vom Rest der Welt existieren diese Bands schon seit vielen Jahren, hauen alle zwei Jahre auf irgendeinem Indielabel ein mittelmäßiges Album raus und bekommen partout nicht die Aufmerksamkeit, die ihre Ausdauer und eingebrachtes Herzblut eigentlich verdienten.
Aber mal ehrlich: Zwischen all den hochqualitativen Releases der größeren Labels fallen Alben wie „Key To The Paradox“, die zwischen Belanglosigkeit und Schulterzucken liegen, auch wirklich kaum auf. Dabei geht es viel versprechend los: Nach nichtssagendem Intro knallen TRASHCANNED mit „Dimension Break“ gleich mal einen erstklassigen Melodeath-Hit raus. Ein großer Melodiebogen im Refrain, interessant zweistimmig wabernde Gitarren in der Strophe und ein nettes Gitarrensolo, alles durchtränkt mit dem Mojo von INSOMNIUM und SWALLOW THE SUN. Davon gerne mehr!
Leider fällt die Kurve danach rapide ab; mit zunehmender Dauer wirkt das Ganze ermüdend, das kraftlose Shouting von Sänger Tim Sklenitzka nervend und die Melodien immer einfallsloser. In der Albummitte wird man durch „The Darkest Light“ noch einmal kurz aus dem Schlummer geweckt, genießt den rasanten C-Teil mit Taktverschiebungen und sich spiralenartig aufbäumender Melodiegitarre – um bei den folgenden Songs erneut den Überblick zu verlieren. Vieles hört sich einfach zu ähnlich an.
Da ich so gut wie nie einzelne Songs oder gemischte Playlists höre, wird TRASHCANNED wohl leider nicht in meiner Mediathek bleiben. Eigentlich schade, denn ein paar gute Songs sind auf „Key To The Paradox“. Nur zu wenig, um auf Albumlänge durchgehend interessant und unterhaltsam zu bleiben. Wer auf Finnenmetal steht und mal was „Exotisches“ (da aus Österreich) hören will, kann aber bedenkenlos zugreifen.